Freitagabend machten Aldo und ich uns auf den Weg zum Busbahnhof, um den 21 Uhr (Nacht)Bus nach Uyuni zu nehmen. Bis der Bus losfuhr spielten wir noch ein paar Runden UNO (yes, wir waren total im UNO-Fieber). Während der Fahrt waren wir überrascht, wie gut wir versorgt wurden. Es gab ein wirklich gutes Abendessen und anschließend einen heißen Tee und Schokolade. Außerdem lagen Kissen und Decken bereit. Und ich hatte noch einen leckeren Donut aus La Paz dabei… Aldo macht übrigens immer die besten Fotos von mir haha…
Aldo schlummerte dann bald weg und ich konnte wie immer in diesen doofen Nachtbus nicht so richtig einschlafen… stattdessen schaute ich noch etwas Netflix, hörte ein paar Podcasts und versuchte mich wenigstens etwas auszuruhen. Früh morgens gab’s im Bus ein Sandwich und kurz später kamen wir schon in Uyuni an. Dort wurden wir (und noch ein paar andere) von der Agentur Perla de Bolivia am Bus eingesammelt. Erst ging es zu einer Art Café, wo wir Frühstück bestellen konnten. Für uns war Tee und Kaffee aber erst mal genug nach dem Sandwich. Ein paar Runden UNO später schickte man uns dan zur Agentur, wo wir unsere Rucksäcke abstellen konnten, bis es um 10:30 Uhr dann ab in die Jeeps ging. Wir nutzten die Zeit davor um noch ein paar Snacks zu kaufen und Geld abzuheben. Und dann ging es endlich los. Das Gepäck und alles andere Nötige hatten die Guides und Fahrer oben auf den beiden Jeeps verstaut…
Erster Stopp war der Zug-Friedhof. Durch Bolivien gehen ein paar Zug-Strecken, eine Alte wird nicht mehr genutzt und so entstand dann dieser Ort, wo noch einige alte Wagons und Loks rumstehen. Sehr verrückter Ort, so mitten im Nirgendwo. Unser Guide erklärte uns erst, wie dieser Ort zu Stande kam etc. und danach hatten wir Zeit die Wagons und Loks zu erkunden, zu beklettern und Fotos zu machen.
Zurück in den Jeeps bretterten wir auch schon zum nächsten Stopp: Colchani Salt Hotel. Ein komplettes Hotel aus Salz (natürlich wieder mitten im Nirgendwo… das könnt ihr euch jetzt jedes Mal dazu denken bitte hehe). Und dort war noch das Monument, welches an die Dakar-Rennen in der Salzwüste erinnert. Zudem gab es noch ein Meer aus Flaggen aller Herren Länder.
Viele Leute machten hier schon Fotos von der Salzwüste, unser Guide meinte aber: ne ne, wartet noch, wir fahren ein Stück weiter raus, da ist es schöner und niemand stört euch. Gesagt, getan. Alle wieder rein in die Jeeps und ab ins weiße Unendliche. Bei allen Stopps die wir während der Tour machten gab es immer einige Infos von unserem Guide, der außerdem all sein schauspielerische Talent rausholte und jedes Mal eine top Performance hinlegte. Informationen und Spaß – perfekte Kombi.
Hier die Ausbeute unserer Fotos von diesem genialen Ort. So bizarr um sich herum nur Salz zu sehen – auf den Fotos wirkt es fast wie Schnee oder was meint ihr?
In einem kleinen Dorf machten wir Halt, um Mittag zu essen und außerdem zeigte unser Guide, was mit dem Salz passiert, welches hier aus der Wüste gewonnen wird. Es wird einerseits als Speisesalz genutzt und andererseits werden daraus ”Steine” produziert, mit denen hier ganze Häuser gebaut werden.
Den nächsten Stopp fand ich besonders beeindruckend. Eine Insel mitten in dieser Salzwüste: Isla Incahuasi. Voller Kakteen. Ich traute meinen Augen kaum. Seht selbst:
Wir hatten eine ganze Weile Zeit über diese seltsame und faszinierende Insel zu wandern und Fotos zu machen. Und in meinem Fall die Felsen zum klettern zu missbrauchen…
Und als wäre das nicht schon alles schön genug, schafften unsere Guides es noch paradiesischer zu machen. Zum wunderschönen Sonnenuntergang in dieser malerischen Kulisse der Salzwüste reichte man uns köstlichen bolivianischen Wein und Snacks. Ein perfekter Abschluss des ersten Tages.
Unser Hostel für die Nacht war ein kleines Haus in Agencha (wer kennt’s nicht?! haha). Wir bekamen Tee und ein reichhaltiges Abendessen, bevor wir alle müde in unseren Betten verschwanden. Nachts ist es übrigens a*schkalt gewesen.
Früh am nächsten Morgen ging es nach dem Frühstück dann auf zu neuen Abenteuern. Heute stand folgendes auf dem Programm: Galaxy Caves, Chiguana Desert, mehrere Lagunen, Flamingos und Desert of Siloli (wo ein ”Baum” aus Stein steht). Und Aldos Traum: Vizcachas sehen, bzw. wir durften diese süßen kleinen Viecher sogar füttern.
Auch an diesem Tag lief es wieder so ab wie gestern: bei jedem Stopp erklärt unser Guide erst alles Wichtige und dann haben wir Zeit für Fragen, Fotos und den Ort zu erkunden… zwischendurch ging es dann immer wieder zurück in den Jeep und ab über die ruckelige Piste. In unserem Jeep herrschte immer gute Stimmung, jedes Mal war jemand anderes für die Musik zuständig und wir wechselten regelmäßig die Plätze (die unterschiedlich gut aka bequem waren).
Ein toller Tag, der mit einem tollen Sonnenuntergang endete. In unserem nächsten Hostel in Huayllajara spielten wir zusammen ein paar lustige Runden UNO mit den anderen und verschwanden nach dem Abendessen und ein paar Mini-Weingläschen auch alle wieder todmüde im Bett.
Am nächsten Morgen mussten wir leider extrem früh aufstehen, was ja mein persönlicher Horror ist… aber es lohnte sich auch dieses Mal wieder. Erster Stopp waren die Sol de Mañana Geysire. Während die Sonne aufging liefen wir durch diese qualmende und brodelnde Landschaft. Einfach unbeschreiblich.
Und danach kam es noch besser: baden in natürlichen heißen Quellen. Ich muss zugeben, dass das Rein- und Rausgehen aus dem Wasser die Hölle war, weil es super kalt und windig war,… aber in diesem angenehm warmen natürlichen Pool zu sitzen, umringt von wunderschöner Natur war echt einmalig.
Ein paar Leute aus unserer Gruppe beendeten ihre Tour damit, weiter nach Chile zu reisen und so machten wir einen kleinen Abstecher zu der Grenze.
Danach bestaunten wir das Dali Desert, weitere Lagunen und das Rocky Valley, wo wir einen der riesigen Steine raufklettern durften.
Auf unserem Rückweg begegneten wir noch diesen süßen Wesen hier:
Wir hatten auch noch eine kurze Pause zum Mittagessen und einen Zwischenstopp an einem kleinen Einkaufszentrum, bevor wir dann am späten Nachmittag wieder in Uyuni ankamen.
Ich kaufte mein Busticket nach Tupiza und genoss noch meine letzte Stunde mit Aldo. Wir gönnten uns eine Pizza, welche gar nicht mal so schlecht schmeckte und dann hieß es schon wieder Abschied nehmen. Aldo brachte mich zum Bus und gegen 21 Uhr fuhr ich dann los Richtung Tupiza. Für Aldo ging es stattdessen kurz später zurück nach La Paz.
Der Trip durch Uyuni war wirklich eindrucksvoll. Jeden Tag haben wir so viele verschiedene Orte und Tiere gesehen… ich bin sehr dankbar, dass ich das erleben durfte.
Ich hab das Gefühl, dass ich mehr Text schreiben müsste zu dem Erlebten, aber die Bilder sprechen denke ich hier für sich.
Fühlt euch herzlich gedrückt und eingeladen, diesen magischen Ort selbst einmal zu erkunden 😉