Mit einem luxuriösen Minivan ging es heute weiter nach Ninh Binh. Der Fahrer war ehrlich gesagt ein echter Stinkstiefel, weswegen ich mich erst nich so wohl gefühlt hab. Aber ich hab dann einfach meine Ohrstöpsel rein gemacht und den Typen ignoriert. Nach ein paar Stunden Fahrt wurde es dann endlich auch etwas wärmer, denn je weiter man in Vietnam Richtung Süden reist, desto wärmer wird es. Da ich mein Bett noch nicht beziehen konnte, stellte ich meinen Koffer unter und zog erst mal etwas luftigeres an. Mein Hostel, das Banana Tree, lag direkt an einem großen See und hatte einen total gemütlichen Außenbereich mit Pool und Feuerstelle. Ich bestellte mir im Hostel eigenen Restaurant etwas zu Essen und ein Bierchen und machte es mir an einem der Tische bequem. Nachdem ich aufgegessen hatte, gab‘s für euch dann einen neuen Artikel hier und danach konnte ich dann auch mein Zimmer beziehen und endlich eine kühle Dusche genießen. Nach den aufregenden letzten Tagen bei dem Motorrad-Trip, war es schön die Wärme und Ruhe zu genießen. Abends gab es tolle Live-Musik und so machte ich es mir mit einem Bier an der Feuerstelle gemütlich und lauschte einfach nur der Musik.

In Asien findet man in den Toiletten übrigens immer wieder witzige Hinweisschilder, so wie diese hier:

Für viele Menschen auf der Welt ist es ganz normal, sich fürs Geschäft hinzuhocken… scheinbar vermuten diese dann, dass für uns normale Toiletten auch so benutzt werden?! Solche kulturellen Unterschiede/Eigenheiten faszinieren mich immer wieder.

Am nächsten Tag entschied ich mich spontan dazu zum Pier zu laufen und eine Bootstour zu machen. Die Gegend hier mit den vielen Kalkbergen und Höhlen wird auch die „trockene Halong Bucht“ genannt (welche ich ja ausgelassen hatte, aufgrund der Wettervorhersage). Am Steg stellte sich dann heraus, dass man mindestens zu zweit sein muss… aber das Glück war mir hold und ein netter Franzose hatte die gleich Idee mit der Bootstour. So kletterten wir, in nicht so schicke Schwimmwesten gekleidet, in das kleine Boot und ab ging die wilde Fahrt. Was mich am meisten faszinierte: wie die Vietnamesen mit ihren Füßen, statt den Armen, paddelten.

Die Natur war wirklich schön und die Höhlen, durch die wir fuhren, war ziemlich niedrig an einigen Stellen. Aber immerhin beleuchtet, wenn es eine längere Strecke war. Geschäftstüchtige Locals lagen mit ihren Booten an einigen Stellen und versuchten uns Klimbim oder Essen/Trinken zu verkaufen. Darauf hätte ich verzichten können, aber klar ist es ok mit den Touristen Geld verdienen zu wollen… Hier einmal die wunderschöne Landschaft für euch:

So sah es aus. Ich dachte nur, was? Da fahren wir rein? Passt das? Naja manchmal musste man den Kopf schon etwas einziehen haha….

So sah es dann von innen aus:

Und so, kurz bevor wir wieder rausfuhren:

In echt war natürlich alles (wie immer) viel schöner 😉

Nach der Tour forderte unsere Fahrerin dann ihr Trinkgeld ein. Davon hatte ich vorher schon gelesen und finde ich etwas schade. Klar, wenn es einem gefallen hat find ich es gut etwas Trinkgeld zu geben. Aber dieses wie selbstverständlich einzufordern, weil es „ungeschriebenes Gesetz“ ist, find ich weniger cool. Naja hab mit dem Franzosen zusammengeschmissen und „trotzdem“ was gegeben… Vergleichsweise geht es uns einfach so gut, dass darf man nie vergessen.

Anschließend chillte ich mit ein paar Mädels aus dem Hostel und traf sogar einige vom Ha Giang Loop wieder. Wir gingen außerdem super leckere Banh Mis (die vietnamesischen Baguettes) essen und als Nachtisch oben drauf gab es noch Crêpes und Egg Coffee.

Abends gab es im Hostel wieder Live-Musik und dazu diesmal Trinkspiele. Es war ein ziemlich lustiger und feuchtfröhlicher Abend. Besonders gut verstand ich mich mit Krishna, welche ebenfalls in meinem Dorm schlief und Robyn, welche zuvor mit Krishna gereist war für ein paar Tage.

Wir drei Mädels verabredet uns für den nächsten Tag, um mit Rollern noch etwas die Gegend zu erkunden. Krishna hab ich übrigens später in Mui Ne, im Süden Vietnams, wieder getroffen und wir haben zusammen Silvester gefeiert und Robyn hab ich in Thailand auf der kleinen Insel Koh Tao wieder getroffen, an ihrem Geburtstag. So klein ist die Welt.

Nach einem gemeinsamen, leckeren Frühstück haben wir uns im Hostel Roller ausgeliehen. Ich war etwas aufgeregt, weil ich zwar Motorrad fahre, aber noch nie in meinem Leben auf einem Roller gesessen hab. Der Mitarbeiter erklärte uns ganz geduldig, worauf wir achten sollten und gab uns Helme (kleine Schalen, die wahrscheinlich nicht so wirklich viel helfen…aber besser als nichts). Und dann ging es, nach ein paar Testrunden auf dem Hof, schon los. Erst mal zur nächsten Tankstelle, weil jeder Backpacker seinen Tank bis auf letzte leer fuhr… Ich fuhr alleine und Krishna nahm Robyn mit. Ich muss sagen, mit dem Roller durch die Gegend zu cruisen war schon ein krasses Gefühl von Freiheit. Auch wenn ich mir ziemlich sicher war, dass man in Deutschland nicht so schnell fahren kann/darf. Als wir auf einer längeren, leeren Straße mal etwas Vollgas gegeben haben und mein Tacho 80 anzeigte, rutschte mir schon kurz das Herz ein bisschen in die Hose. Ich dachte, wenn wir uns jetzt langlegen und mit der schlechten medizinischen Versorgung hier… oh Gott oh Gott… deswegen nahm ich direkt etwas Tempo raus und genoss nichtsdestotrotz den Fahrtwind. So sah übrigens ein Teil unseres Weges aus. Kann sich sehen lassen, oder?!

Unser zweiter Stopp war der Aussichtspunkt Mua Cave. Dort ging es erst mal unzählige Stufen hoch.

Oben angekommen erklommen wir einen Drachen und hatten eine grandiose Aussicht. Zu sehen war genau der Ort, den ich gestern noch mit dem Boot entlang gefahren war.

Wir lernten noch einen netten Dänen kennen, der sich unserer kleinen Gruppe anschloss und nachdem wir den ganzen Berg wieder runtergelaufen sind, ging es auch schon weiter zum nächsten Stopp: Bich Dong Pagoda.

Dort fanden wir auch diese, für uns, witzige Tafeln:

Dabei geht es um das Gesetz von Urasche und Wirkung. Besondere Aufmerksamkeit erhielt dabei die Grafik links oben. Dort steht, wer aus Spaß reist, wird Probleme mit der Beweglichkeit bekommen, wenn der Segen endet. Was auch immer das bedeuten soll und wieso zur Hölle eigentlich?! Haha. Keine Ahnung, haben wir nicht herausbekommen. Wir sind uns auf jeden Fall einig, dass Reisen super ist.

Mittlerweile waren wir echt hungrig und fuhren ein Restaurant an. Das Bamboo. Nachdem wir uns gestärkt hatten ging es dann auch schon wieder heimwärts. Wir ließen den Abend mit UNO ausklingen und schauten dann alle gemeinsam das WM-Finale auf einer Leinwand im Hostel.

Am nächsten Tag waren Krishna und ich alleine unterwegs, weil Robyn bereits weiterreiste. Zum Frühstück gab es erst mal Crêpes und anschließend liehen wir uns erneut Roller aus. Diesmal funktionierte allerdings weder die Nadel vom Tank, noch von der Geschwindigkeit. Asien eben. Hauptsache Helmchen auf. Nach dem obligatorischen Stopp an der Tankstelle ging es diesmal zur nächsten Bootstour. Die hatten uns den Tag zuvor mehrere Leute empfohlen. Und zwar hieß der Ort Khu du lich sinh Thai Trang An. Die Tour war etwas länger, ganze drei Stunden. Dafür machten wir einige Stopps, zB. an Tempeln auf kleinen Inseln und fuhren durch mehrere Caves (Höhlen – eine war sogar 1km lang und schien gar nicht mehr zu enden). Der Eingang war erst mal sehr modern und schick. Danach gab es wieder wunderschöne Natur, ein paar süße Fischis und halt Sightseeing.

Hier ein paar Impressionen:

Natürlich gab es nach so viel Erlebnissen erst mal leckere Banh Mis und bis mein Nachtbus dann abends losfuhr, chillten wir einfach ein bisschen am Hostel und quatschen noch ganz viel.

Und dann war es leider schon wieder an der Zeit Abschied zu nehmen. Ich schnappte mir meine Sachen und mit dem Nachtbus (ich hatte wieder eine kleine eigene Kabine mit Bett) ging es Richtung Hue. Ich hatte eine 11 Stunden lange Fahrt vor mir und wurde am nächsten Morgen, viel zu früh, mit lauter Musik von Modern Talking geweckt. Uhhffff…. Aber dazu dann mehr im nächsten Beitrag 😉

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2 Kommentare

  1. Hallo und guten Tag liebe Kathi,
    ich habe soeben Deine Fotos und Beschreibungen aus ‚Ninh Binh‘ konsumiert und bin – wieder einmal – begeistert!
    Das war offensichtlich ein Super-Jahr für Dich und ich wünsche Dir alles Beste, beruflich und privat.
    Wenn Du mal zufällig oder halb-zufällig hier in der Nähe bist, dann schau doch mal herein. Ich würde mich freuen und andere sicher auch.
    Am Sonntag bin ich wahrscheinlich in der Veltins Arena. Der Vater der Freundin eines meiner Söhne hat Karten übrig (o.ä.) und so werden wir wohl zu viert dort aufschlagen. Hoffentlich spielen die Knappen besser als zuletzt, denn die bisherigen Saisonspiele waren nicht gut und dabei meine ich nicht nur die Ergebnisse. Hast Du noch Deine Jahreskarte?
    Ich warte gespannt und gerne auf Deinen nächsten Reisebericht und wünsche Dir viel Glück! Gruß W.S.

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