Mein Flug nach Medellin war ziemlich entspannt. Der ganze Flieger war voll, aber ich hatte eine komplette Sitzreihe für mich – yes!! Nach nur einer Stunde ist man schon von Bogota nach Medellin geflogen (zum Vergleich, der Bus hätte locker 8-9 Stunden gebraucht…). In Medellin bin ich, um mein Spanisch in einer Sprachschule hoffentlich deutlich zu verbessern.

Der Start war leider etwas holprig, da ich eigentlich einen Flughafentransfer gebucht hatte: jemand (mit Namensschild auf mich wartend) sollte mich am Flughafen in Empfang nehmen. Aber tja, was soll ich sagen… da war niemand da, der auf mich gewartet hat. Eine nette Kolumbianerin (Sofia), die ebenfalls etwas blöd rumstand, hat mich dann irgendwann angesprochen und erklärt, dass ein Tunnel in der Nähe gesperrt sei und es wegen dem Stau einfach etwas dauern könnte. Sie hat dafür ihre paar Brocken Englisch die sie konnte rausgehauen und ich meine paar Brocken Spanisch. Aaaaber nach einer Stunde Warten, war mir das Ganze dann zu doof und ich hab versucht zu fragen, ob sie mir helfen kann den richtigen Bus zu finden. Sofia meinte, dass ihr Bruder sie gleich abholen würde und ich lieber ihn fragen soll, weil sein Englisch besser wäre. Als er und ein Kumpel von ihm dann da waren, hatte ich einfach totales Glück. Die drei haben mir angeboten mich mitzunehmen – Mama, wenn du das liest: Es tut mir leid. Es geht mir gut!!!!! – ich hatte wirklich ein gutes Bauchgefühl und das hat mich nicht getäuscht. Wir haben das Hostel nicht direkt gefunden, also sind die drei noch mit ausgestiegen und haben mit mir das Hostel gesucht und mich direkt vor der Tür abgesetzt. Wow.

Im Nachhinein muss ich sagen, war das eh nicht so clever mit dem Transfer, weil Transfer/Uber/Taxi vom Flughafen nach El Poblado (Stadtteil von Medellin) echt mega teuer sind. Aber ich bin ja erst seit drei Wochen unterwegs und darf noch Fehler machen, finde ich. Daraus lernt man schließlich. Wenn man alleine reist, kann man die Kohle nicht teilen, was definitiv ein Nachteil ist. Aber manche Uber-Fahrten sind auch super günstig und die Metro hier ist wirklich gut und noch günstiger. Kleine Neben-Info: die Kolumbianer sind mega stolz auf ihre Metro und dadrin ist es unfassbar sauber, weil sie so pfleglich mit ihrem Heiligtum umgehen. Der Bau der Metro ist mit dafür verantwortlich, dass Medellin jetzt nicht mehr zu den gefährlichsten Städten der Welt gehört.

Ansonsten gefällt mir die Schule total gut. Denn zum Paket gehört ein Hostel (für mich heißt das ein Bett im 6er Dorm), Unterricht (20h in einer kleinen Gruppe + 2h Einzelunterricht), Frühstück + Mittagessen (schmeckt beides und macht super satt), viele nette Mitarbeiter und Mitschüler/-bewohner und noch coole Aktivitäten, an denen man teilnehmen kann.

Eigentlich startet der Unterricht am Montag, aber diesmal war das ein Feiertag. Die Kolumbianer haben übrigens super viele Feiertage und wissen meistens gar nicht, warum gefeiert wird – irgendwas Religiöses halt… Aber im Feiern sind se ganz vorne mit dabei haha. Weil die Sonne schien, bin ich zu einem kleinen Berg, auf dem oben ein kleiner Markt oder sowas in der Art war. Die Aussicht war gut und mehr oder weniger der ganze Berg war ein schöner Park. Ich bin also etwas durch den Park geschlendert, hab die Aussicht und Sonne genossen und hab mir Obst und Saft gegönnt (Lulo-Saft, mega lecker…erinnert mich ein ganz kleines bisschen an Kiwi, aber besser).

Dienstag war dann mein erster Schultag. Ja, inklusive Wecker stellen, pünktlich am Platz sitzen und sich auf Spanisch den anderen vorstellen. Weil Montag ja ausgefallen ist, ging die Schulwoche dann bis Samstag. Ich muss sagen, mir hat der Unterricht echt gut gefallen und so langsam mache ich Fortschritte. Also falls ihr mal Spanisch lernen wollt in Medellin, dann geht zur Blink School – unbezahlte Werbung, weil gut.

Was habe ich sonst so getrieben die Woche? Ich war ein paar mal zum Drop-In, bei zwei verschiedenen CrossFit Boxen. Es ist super schön, dass ich bis jetzt immer nett aufgenommen wurde.

Mittwoch fragte ein Pärchen, in unserer Blink WhatsApp Gruppe, ob noch jemand bei einer Fahrradtour mitmachen möchte (einer SiCla). Ich wusste gar nicht so ganz genau, was auf mich zukommt. Aber es war der hammer!! Das Konzept der SiCla: jede Woche 1x treffen sich Fahrrad-fahr-Begeisterte, meistens so um die 1000 Menschen und erobern sich die Straßen der Stadt. Jede Woche wird eine andere Route gefahren, bei uns waren es 29km kreuz und quer, über kleinere und große Straßen, über Kreuzungen und durch Kreisverkehre. Der Verkehr wurde “einfach“ immer blockiert von den Volunteers. Ich kann das Gefühl da mitgefahren zu sein gar nicht so richtig in Worte fassen. Sowas muss man selbst mal erlebt haben. Es war auf jeden fall echt gut und teilweise irgendwie fast berauschend und manchmal auch etwas angsteinflößend haha.

Donnerstag hatte Blink einen Ausflug zu einem lokalen Spot organisiert: Mirador el Cielo. Ein Aussichtsspot/Vergnügungspark/Fress“meile“ in einem. Die Aussicht wieder einmal: mega! Das Essen und das Bier günstig (Local-Preise, nicht Touri-Preise – wir waren die einzigen Gringos weit und breit, was ich echt toll fand). Und ganz viele Blinkers – ich nicht – haben so eine Art Bungee-Katapult ausprobiert. Man wurde eingespannt und dann einfach los katapultiert. Gutes Entertainment. Und Josefine, wenn du das liest: ich bin super stolz auf dich, dass du dich getraut hast!!

Samstag haben wir den Unterricht in einem Café beendet – leckeren Kaffee trinkend mussten wir einen Song hören und dazu einen Lückentext ausfüllen…gar nicht so easy…aber immerhin saßen wir draußen in der Sonne und es gab Kaffee.

Abends war ich dann mit dem Pärchen, dass zur SiCla eingeladen hatte und noch einigen anderen Tejo spielen. TEJO: Quasi Kolumbiens Nationalsport, gleich nach Fußball. Die Regeln sind einfach: Der Spielstein (Tejo) wird geworfen und muss innerhalb oder so nah wie möglich an einem Metallring landen – auf dem mit Schwarzpulver gefüllte Dreiecke liegen. Bringt man bei einem Wurf einen oder sogar mehrere Dreiecke durch einen Treffer zur Explosion, gibt’s Extrapunkte – und stets lautstarken Beifall, oft auch von den Nachbarbahnen. Oh und dabei wird Bier getrunken und gequatscht. Wenn das mal nicht perfekt ist. Wir hatten ne Menge Spaß und waren danach noch lecker Essen.

Sonntag hatte Blink eine Wanderung geplant. Wir sind mit einigen Leuten mit der Metro los, Richtung CableCar, die uns zum Startpunkt der Wanderung bringen sollte. Tja, leider war diese dann außer Betrieb. Warum und wie lange? Konnte uns niemand sagen… Schade… stattdessen waren wir dann in einem Botanischen Garten und haben die Umgebung dort erkundet. War auch ganz gut, mal abgesehen vom Regen zwischendurch.

Medellin: bis jetzt gefällt es mir hier sehr gut. Das Wetter ist etwas wärmer als in Bogota, was ich super finde. Aber auch hier kann es innerhalb von einer Minute von strahlendem Sonnenschein umschwanken in krasseste Gewitter, was ich nicht so super finde. Aber was willste machen… Leute, Musik, Graffitis, Essen + Trinken etc. ist immer noch super. Wobei das mit der Musik auch manchmal unangenehm werden kann. Dann läuft im Restaurant schon laut Musik und draußen steht an der einen Ecke eine Band und an der anderen ein Sänger und man wird von allen Seiten super laut beschallt. Ist zum Glück aber nicht immer so.

Jetzt hat schon meine zweite Woche begonnen, aber bei dem ganzen Unterricht, Hausaufgaben, Lernen, Sport, Aktivitäten, Leute kennenlernen etc. kann ich mich kaum aufraffen und habe auch kaum Zeit, mich vor das Tablet zu setzen. Ich hoffe euch gefällt der Beitrag wieder und in ca. einer Woche gibt‘s dann News aus Medellin, denn Spoiler Alert: ich bleibe noch zwei Wochen bei Blink.

Aber ihr wisst ja,… meldet euch gerne jederzeit per WhatsApp bei mir 🙂

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