Eigentlich hatte ich mir überlegt noch ein paar Zwischenstopps einzulegen, bevor es nach Trujillo geht. Aber nach einiger Recherche musste ich leider feststellen, dass es in den kleineren Orten seit der Pandemie keine Hostels mehr gibt. Und alleine Städte erkunden und im teuren Hotel übernachten entspricht jetzt nicht so meinen Vorstellungen. Der Norden Perus ist generell nicht so touristisch und viel-bereist wie der Süden (im Süden gibt es den sogenannten Gringo-Trail = die typische Touri Route…). Ich mache also alles anders als die Masse, indem ich tief im Norden meine Reise durch Peru gestartet bin. Tatsächlich hab ich das nur so gemacht, weil ich aus Ecuador kam und es praktisch für mich war. Ich bin aber total froh, dass meine Route nun so ist, wie sie ist. Wobei meine erste Nacht in Trujillo alles andere als toll war… dazu gleich mehr.

In Máncora hab ich mir ein Bus-Ticket nach Trujillo besorgt. Angeblich sollte es am nächsten Morgen um 10 Uhr losgehen. Ich sollte 15 Minuten eher dort sein. Als brave Deutsche saß ich also pünktlich um 9.45 Uhr vor dem Ticket-Schalter. Als dann eine halbe Stunde später immer noch kein Bus in Sicht war, hab ich bei der Mitarbeiterin mal nachgehakt, was da los ist. Denn normalerweise sind die Busse hier tatsächlich sehr pünktlich. Sie teilte mir mit, dass der Bus in einer Polizei-Kontrolle sei und es noch etwas dauern könnte. Ja wunderbar… gegen 11 Uhr setzte sie mich dann in ein Tuk Tuk und meinte ich muss woanders warten. Keine Ahnung warum wieso weshalb. Aber man hat dann keine große Wahl. Ein Pärchen und ich quetschten uns also samt unserer Rucksäcke in dieses winzige Tuk Tuk und wurden zu einer anderen Bushaltestelle gebracht. Dort warteten wir weiter und weiter und weiter. Ich hab den Mitarbeiter dann irgendwann noch mal gefragt und er zeigte mir den Live-Bus-Standort auf einer Karte auf dem PC. Der Bus war immer noch soo weit weg… und ich dachte nur, dass ich grad lieber am Pool liegen würde, als seit Stunden in den verstaubten Haltestellen rumzulungern. Aber was willste machen. Um 12.40 Uhr saßen wir dann tatsächlich im Bus und die Fahrt Richtung Trujillo ging los. Währenddessen habe ich viel Netflix geguckt, ein bisschen gedöst und meine Snacks verschnabuliert. Und mit meinem Hostel geschrieben, denn ich würde nun definitiv nicht während der Rezeptions-Zeiten ankommen. Ich schrieb, dass der Bus Verspätung hat und ich wahrscheinlich so zwischen halb 1 und halb 2 ankommen werde, hoffentlich sei das ok. Da keine Antwort kam, ich aber innerhalb der Rezeptions-Zeiten geschrieben habe, dachte ich „ach das passt schon“ – war bis dato auch immer so. Tjahaha. Bis dato. Gegen halb 1 kam ich endlich in Trujillo an. Bis ich mein Gepäck und ein Taxi hatte und endlich vor dem Hostel stand, war es dann 1 Uhr nachts. Ich klingelte, ich klopfte, ich rief die Hostel-Telefonnummer an. Keine Reaktion. Und definitiv kein gutes Gefühl. Mein Taxifahrer klopfte und klingelte ebenfalls wie ein Wilder. Ein paar Häuser weiter war ein Restaurant, vor dem ein Mann stand, der ebenfalls zur Hilfe eilte. Mit meinem meisterhaften Spanisch erklärte ich den beiden, dass ich sehr wohl eine Reservierung habe und keine Ahnung warum keiner aufmacht. Irgendwann war klar, das wird nix mehr. Ich langsam den Tränen nahe (weil total übermüdet, ohne Schlafplatz in einer neuen Stadt mitten in der Nacht), schaltete langsam in den ok-shit-was-mache-ich-jetzt-Modus um. Ich kramte mein Handy raus und wollte grade nach einer anderen Übernachtungsmöglichkeit suchen, als der Restaurant-Typ meinte, direkt da ein paar Meter weiter sei in Hotel, da solle ich‘s mal probieren. Ich also hin, der Taxifahrer fuhr wieder. Aber ich konnte den Eingang nicht wirklich finden. Nun stand ich da, ohne Taxi, ohne Hotel. Oh nooo. Aber es gibt zum Glück doch mehr gute Menschen als Schlechte. Der Restaurant-Typ hatte mich noch im Blick behalten und kam mir zur Hilfe geeilt. Er klopfte und rief nach dem Nachtportier, der dann kurz später auch kam. Ich hatte noch gar nicht richtig realisiert was los war, als er schon erklärte was los war – wofür ich total dankbar war, denn total erledigt wird mein Spanisch nicht grad besser. Und tatsächlich durfte ich mitten in der Nacht einchecken. Ich buchte direkt zwei Nächte, da ich definitiv am nächsten Tag gerädert sein würde. Und ja was soll ich sagen, klar es war deutlich teurer als der Schlafsaal, aber ein großes Bett und ein eigenes Bad ist auch mal ganz nett. Am nächsten Tag hab ich dann noch etwas mit der Unterkunft hin und her geschrieben und mich beschwert. Wenn es nicht möglich ist außerhalb der Rezeptions-Zeiten zumindest ins Hostel zu kommen, dann müssen die mir das mitteilen. So zumindest meine Auffassung. Die Dame schrieb dann einen ellenlangen Text, dass sie alleinerziehend sei und das Hostel alleine leite bla bla. Ich hab nur geantwortet, dass ich jetzt ein anderes Hotel habe und kostenlos meine Reservierung storniert haben möchte. Im Endeffekt hat sie das dann auch gemacht. Seit dem achte ich bei jeder Hostel-Buchung darauf, dass es eine 24-Stunden-Rezeption gibt. Aus Fehlern lernt man oder wie heißt‘s so schön. Zum Glück ist ja auch nichts passiert und ich konnte wohlbehalten in ein Bett fallen. So eine Erfahrung brauche ich trotzdem nicht noch mal. So, genug gejammert. Kommen wir zu: Trujillo! Die Stadt Trujillo liegt an der nördlichen Pazifikküste Perus und ist die Hauptstadt der Region La Libertad. Die Stadt ist bekannt für ihre gut erhaltenen und farbenfrohen Kolonialhäuser, die der Stadt einen gewissen Charme verleihen. Mittags konnte ich mich aufraffen und habe die Stadt ausgiebig erkundet.

Wie ihr sehen könnt ist es tatsächlich eine sehr schöne Stadt. Übrigens die Drittgrößte in Peru. Aber es gibt kaum Hostels, lediglich ganz viele Hotels. Was mir dann doch etwas zu teuer und einsam war. Daran merkt man, dass der Norden deutlich weniger touristisch ist. Ich habe auch während ich durch die Stadt lief nur vereinzelt ein paar andere Touris gesehen. Also habe ich mich, zurück im Hotelzimmer, an mein Tablet gesetzt und recherchiert wie es weitergehen soll. In der Nähe (ca. 30 Minuten Taxifahrt) soll es einen chilligen Surfer-Ort geben: Huanchaco. Und zwischen Trujillo und Huanchaco soll es noch die archäologische Stätte Chan Chan geben. In dem kleinen Huanchaco war die Hostel-Auswahl auch deutlich besser. Ich entschied mich für das ATMA Hostel (klare Empfehlung, es war wunderbar dort) und so ging es dann am nächsten Morgen schon wieder weiter für mich. 30 Minuten Taxifahrt später herrschte ein komplett anderer Vibe. Meer, Strandpromenade, Surfer… Ich fühlte mich direkt wohl. Bis jetzt hat mein Bauchgefühl mich immer an die richtigen Orte gebracht. Mehr zu Huanchaco aber in meinem nächsten Blog-Eintrag 🙂 Liebe Grüße an euch alle!

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