Zurück in Quito war ich es endgültig leid mit meinem kleinen Tagesrucksack zu wandern, also bat ich Edwin um Hilfe. Er empfiehl mir ein paar Outdoor-Shops und so machte ich mich, begleitet von Anthony, auf den Weg. Wir hatten Glück mit dem Wetter, die Sonne schien an diesem Tag von einem blauen Himmel herab. Nach einem kurzen Spaziergang quer durch Quito erreichten wir den ersten Shop, in dem ich auch direkt fündig wurde. Ich probierte mehrere Modelle aus und entschied mich dann für einen Rucksack mit mehr Volumen (40l statt 13l), Hüftgurt und Rückenbelüftung. Endlich kein rein quetschen der Sachen und kein nasser, verschwitzter Rücken mehr. Juhu!! Auf dem Rückweg zum Hostel machten wir noch mal Zwischenstopp in unsrem geliebten kleinen Caffee Romance für einen köstlichen Arepa und Kaffee.

Wir teilten uns den Arepa, denn direkt im Anschluss trafen wir uns mit Edwin, um eine Food-Tour zu machen. Essen vor einen Food-Tour? Ja, logisch betrachtet nicht so klug, aber einfach viel zu köstlich – wir konnten nicht widerstehen. Zurück im Hostel wartete Edwin schon auf uns und wir machten uns direkt auf den Weg zum ersten Ort: ein Sandwich-Laden. Von außen total unscheinbar, so dass kein Tourist auf die Idee kommen würde hinein zu gehen. Großer Fehler, denn die Sandwiches waren unglaublich gut. Mit hauseigener Sauce und speziell zubereitetem Fleisch. Dazu gab es Limonade, die es nur in Ecuador gibt – mir aber viel zu süß war.

In den Restaurants/Cafés/Shops erzählte uns Edwin immer etwas über den Ort und das Essen und zwischen den Stopps gab es für uns interessante Infos über Land und Leute. Die Tour war wieder ein voller Erfolg, wenn man es so bezeichnen möchte. Edwin lebt schon immer in Quito und übt seinen Job mit voller Leidenschaft aus. Also falls ihr mal nach Quito fliegt, fragt mich gerne nach seiner Nummer 🙂 der zweite Stopp war ein Shop, in dem es verschiedenste leckere Süßigkeiten gab. Die Ecuadorianer, genau so wie die Kolumbianer, lieben Süßes. Auf dem Weg zum nächsten Café liefen wir an einer Parade vorbei, denn in ein paar Tagen wurde in Quito sowas ähnliches wie die Unabhängigkeit gefeiert.

Im Café gab es klassisch ecuadorianischen Kakao, warmen süßen Saft aus roten Beeren und mit speziellen Gewürzen (hab den Namen vergessen) und dazu ein paar Teilchen. Kööööstlich!! Dann ging es weiter zu unserem letzten Restaurant. Ziemlich klein, nur Locals zu sehen und geführt von einer netten Familie (alle Töchter müssen mit anpacken). Das Essen war auch hier, wie zu erwarten, ausgezeichnet. Besonders lecker fand ich diese kleinen Kartoffel-„Bällchen“, die ihr auf dem Foto sehen könnt. Auf dem Rückweg liefen wir noch in einer Spielstraße vorbei, in der wir tatsächlich spielten. Kennt ihr noch diese Spiele die mit Kreide auf den Boden gemalt werden? Ich war wieder bestens unterhalten und oben drauf gab es noch einen lokalen Likör, der warm getrunken wird. Ein perfekter Abschluss unserer Tour. Zurück im Hostel saßen wir mit einer kleinen Gruppe vom Quilotoa Loop zusammen auf der Dachterasse, quatschten und lachten viel. Bis Georges, einer der drei Jungs aus Dubai, vorschlug in einen Salsa-Club zu gehen. Meine Augen und Ohren wurden direkt etwas größer, während der Rest der Truppe nicht so wirklich Lust darauf hatte. Ich fragte George, ob er mich Anfänger mitnehmen würde und klaaaro, kein Problem, machten wir uns mit einem Taxi auf den Weg zum Club. George, im Gegensatz zu den meisten Südamerikanern, ist schön groß und zudem ein fantastischer Tänzer. Das machte es mir ziemlich einfach wenigstens ein bisschen mitzuhalten, da er gut führen konnte. Ich tanzte auch mit einigen anderen, aber am meisten Spaß machte es mit George. Er war außerdem genau so “on fire“ wie ich, wenn es um‘s Tanzen ging. Ihr könnt euch also vorstellen, wie viel Spaß wir hatten. Wir tanzten bis tief in die Nacht hinein. Als wir schon bezahlt und ein Uber bestellt hatten kam ein Song, den George liebt und so wurde spontan die Uberfahrt storniert und er zog mich begeistert zurück auf die Tanzfläche haha. Zurück in meinem Hostelbett konnte ich erst nicht einschlafen, weil ich noch so unter Strom war. Glücklich und trotzdem irgendwie müde.

Am nächsten Morgen war aber nichts mit entspannt ausschlafen… Anthony, Edwin und ich waren für eine Wanderung verabredet. Noch mal rauf auf den Ruco Pichincha, den Anthony und ich schon einmal alleine erklommen hatten. Diesmal eine etwas andere Route. Und nachdem wir auf dem Gipfel waren, sind wie noch auf einen kleineren Gipfel nicht weit entfernt. Während Anthony auf der einen Spitze wartete, kletterten Edwin und ich rüber auf die etwas höhere. Ohne Helm und Seil oder sonstigem. Ok nicht unbedingt vernünftig und sicher, aber ich vertraute Edwin zu 100% und so machten wir uns auf den Weg. Adrenalin schoss durch meinen Körper, weil es links und rechts echt tief runter ging. Die Kletterei lag definitiv außerhalb meiner Komfortzone, aber gleichzeitig war es ein unglaublich geniales Gefühl. Können vielleicht nur Leute verstehen die klettern oder ähnlich “Extremes“ machen, ich weiß nicht so genau. Könnt ja gerne mal einen Kommentar da lassen 😉

Da seht ihr Anthony auf der kleineren Spitze, ich liebe das Foto. Die Natur ist so wunderschön und imposant zu gleich. Wie winzig wir Menschen im Vergleich sind. Und ja, man sieht den Weg den wir geklettert sind nicht, weil es wie ein U einmal runter und wieder rauf ging. Und jetzt ein Foto von Edwin und mir auf dem höheren Gipfel:

Nach diesem kleinen extra-Abenteuer wurde es ziemlich nebelig und auch windiger. Wir suchten uns einen kleinen Unterschlupf und butterten erst mal, inklusive heißem Tee. Auch hier schmeckte das Sandwich wieder so unfassbar köstlich. Hach, i love it, haha. Hier noch ein paar weitere Impressionen:

Auf dem Gipfel hatten wir diesmal übrigens keine Menschen um uns herum (naja zumindest, als wir von den kleinen Nachbar-Gipfeln zurück kamen), sondern Vögel – so cool. Und generell war es viel klarer am Himmel, weswegen wir die Aussicht diesmal in vollen Zügen genießen konnten. Man konnte sogar den Cotopaxi sehen. Insgesamt war es wieder ein unbeschreiblich schöner Tag. Abends war ich dann aber auch fix und fertig und ziemlich früh im Bett. Am nächsten Morgen frühstückten Anthony und ich dann noch ein letztes Mal gemeinsam und ich genoss ein letztes Mal dieses erstklassige Aussicht von der Dachterasse. Danach nahm ich den Shuttlebus vom Secret Garden Quito Hostel zum Secret Garden Cotopaxi Hostel. Von diesem neuen magischen Ort erzähle ich euch dann mehr im nächsten Beitrag. Liebste Grüße an euch alle – mir geht es bestens, wie ihr lesen könnt 🙂

Vielleicht gefällt dir auch das:

Hinterlasse einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert