Zurück an der Karibikküste, in diesem kleinen Örtchen namens Palomino. Es gibt nicht mal einen ATM zum Geld abheben,… was mir noch ein kleines Abenteuer bescheren sollte… dazu später mehr. Der Strand ist nicht der allerschönste, wobei man auch hier schöne Stellen finden kann. Eine Straßen mit viel Schlamm und Schlaglöchern führt von der Hauptstraße, wo mich der Bus nach 2 Stunden Fahrt rausgeschmissen hat, zum Strand – vorbei an vielen Restaurants, Bars, kleinen Shops und unzähligen Hostels. Am Samstag selbst habe ich den Ort bzw. die Straße und den Strand etwas erkundet, hab mir einen leckeren Milchshake gegönnt und die Zeit in einer der vielen Hängematten in meinem Hostel genossen. Außerdem konnte ich eine Yogastunden mitmachen, was wirklich unfassbar gut tat. Abends haben wir Pingpong gespielt, lange zusammen gesessen und dabei Musik gehört und gute Gespräche geführt. Zur späteren Stunde ging es in einen kleinen Club nicht weit entfernt, wo eine Band interessante Live-Musik spielte. Wir tanzten bis spät in die Nacht…

Am nächsten morgen wurde ich nach dem Frühstück mit einem Motobike abgeholt zum Tubing auf einem Fluss (El Rio Palomino) in der Nähe. Auf den Motobikes ist jedes Mal mein kompletter Körper total angespannt, weil die Fahrer rasen wir die Bekloppten und man keinerlei Schutzkleidung hat. Bei der Agentur angekommen musste ich noch auf ein kanadisches Pärchen warten und dann ging‘s wieder zum Motobike. Diesmal drückte man mir noch einen riesigen aufgeblasenen Reifen in die Hand. Also einhändig am Bike festhalten und dann über Stock und Stein im Affentempo zum Startpunkt. Vor einem steilen Hügel hielt mein Fahrer kurz an und meinte “rück mal näher an mich ran, gut festhalten jetzt“. Ja super haha. Ich war echt froh, als wir endlich anhielten. Unser Guide schnallte dann alle 4 Reifen aneinander und trug sie auf dem Kopf bis zum Fluss. Es war drückend heiß und ging immer wieder bergauf und bergab. An einer Stelle konnten wir die Berge der Sierra Nevada sehen. Die kleine Wanderung war super anstrengend, aber auch wieder durch wunderschöne Natur. Am Fluß angekommen wurden alle Sachen wasserfest verpackt und ab ging‘s ins Wasser. Das Pärchen und der Guide waren echt super nett und die Fahrt einfach toll. Es gab ein paar spaßige Schnellen und der Rest war dann ziemlich entspannt – zum Natur und Tiere bestaunen. Einziges Problem, ich hatte vergessen meine Schienbeine mit Sonnencreme einzuschmieren – großer Fehler. Sonnenbrand deluxe. Ansonsten war es bestens.

Den Rest des Tages hab ich entspannt in der Hängematte verbracht, etwas gelesen, war einkaufen, hab gekocht und ein kleines Workout gemacht (denn dies war das erste Hostel mit ein paar Gewichten). Nach ein paar gemeinsamen Bierchen habe ich mich dann ins Bett verabschiedet und bin nach ein paar Folgen auf Netflix auch früh eingeschlafen.

4 Millionen kolumbianische Pesos sind übrigens 1 Euro.

Das Hostel hatte wirklich einen schönen entspannten Vibe. Aber der Ort an sich war mir etwas zu langweilig. Also sollte es bereits am nächsten morgen weiter gehen. Mein Plan war zurück nach Santa Marta zu fahren, um dann am nächsten Tag früh morgens den Bus zum Tayrona Nationalpark zu nehmen. Aber ein glücklicher Zufall sollte meine Pläne ändern. Beim Frühstück erzählte ich Dane was ich vorhabe und sie lud mich ein mit ihr zusammen in den Park zu gehen. Ihr Plan war definitiv besser als meiner. Denn direkt neben dem Nationalpark gibt es einige Hostels, von denen sie eins gebucht hatte. Ihr müsst euch vorstellen, dass es eine ewig lange Straße gibt, die von Santa Marta – am Tayrona Nationalpark vorbei – nach Palomino führt. Das heißt, ich wäre quasi am Ziel vorbei gefahren, um dann am nächsten Tag wieder zurück zu fahren. Bis zu dem Zeitpunkt wusste ich einfach nicht, dass man auch direkt neben dem Park übernachten kann (und das Wichtigste: den großen Backpack lagern kann, während man den Nationalpark erkundet). Dane war eine Volunteerin im Hostel, sie kommt aus Brasilien und hat (fast) all ihr Hab und Gut verkauft und reist Vollzeit. Sie lernt sogar etwas Deutsch und war froh, etwas üben zu können. Wir haben uns direkt gut verstanden, also hab ich mein Hostel in Santa Marta spontan storniert und ebenfalls ein Bett in “ihrem“ Hostel gebucht. Einziges Problem dass ich nun hatte: kaum noch Bargeld und kein ATM in Palomino und quasi nirgendwo die Möglichkeit mit der Karte zu zahlen. Also ran an Dr. Google und eine Lösung finden. Kurze Zeit später wusste ich, dass ich mit dem Motobike in eine ca. 20 Minuten entfernte Stadt fahren kann, wo es genau zwei Geldautomaten gibt. Also lief ich zur Hauptstraße und fand auch direkt ein Mototaxi. In Flipflops und mit Sonnenbrille ging‘s rasend schnell zur nächsten Stadt. Keine Ahnung wie schnell genau wir fuhren, denn die Nadel vom Tachometer zeigte konstant 0 an. Ich hatte echt ein bisschen Angst um mein Leben, vor allem wenn der Fahrer eine Hand vom Lenker nahm, um sich irgendwo zu kratzen. Oder, wenn er ein Überholmanöver startete, ohne zu wissen, ob uns jemand entgegenkommt auf der Gegenfahrbahn. was mehrfach der Fall war… dann müssen alle Beteiligten zusehen, wohin sie ausweichen, damit es keinen Crash gibt. Eigentlich bin ich gar nicht so schisserig und fahre ja selbst Motorrad. Aber dann halt immer mit Helm und Schutzkleidung… zu wissen, dass die medizinische Versorgung in Kolumbien auch nicht so dolle ist, machte es nicht besser. Aber wenn man sich immer wieder einredet, der Fahrer weiß schon was er macht, dann geht‘s halbwegs. Am Automaten angekommen musste ich erst ewig in der langen Schlange warten, bis ich dran war. Dann ging‘s im wahnsinns Tempo zurück nach Palomino. Netterweise setzte der Fahrer mich direkt am Hostel wieder ab. Nach einem kurzen Mittagessen sind Dane und ich zum Bus, der uns in unser wunderschönes nächstes Hostel brachte. Wir haben den Tag am Pool und mit einer gemeinsamen Yoga-Session ausklingen lassen…

Am nächsten Morgen ging es dann in den beeindruckenden Tayrona Nationalpark – und ich bin froh, dass wir das gemeinsam gemacht haben. Dazu im nächsten Beitrag dann mehr 🙂

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