Was steht heute an? Die Fahrt von Peru nach Bolivien. Grenzübergang in Kasani und dann direkt weiter nach Copacabana. Alles in allem eine Sache von ca. 5 Stunden. Und so viel kann ich schon verraten: der einfachste Grenzübergang den ich bis jetzt auf meiner Reise hatte.
Aber fangen wir von vorne an: Ich hatte den 7 Uhr Bus gebucht und wollte eigentlich mit 3 Jungs aus meinem Hostel ein Taxi zum Busbahnhof teilen… die waren zwar so clever zu fragen, ob sie früher Frühstück bekommen können (hätte ich auch mal drauf kommen können…), aber alle 3 waren total verkatert vom Saufen am Vortag. Heißt im Klartext: ich hatte alle Pancakes für mich, denn von den Dreien war keine Spur zu sehen. Ich trank meinen Kaffee und aß ein paar Pancakes und fragte dann die Hostel-Besitzerin, ob sie das Taxi dann für mich alleine rufen kann… es wurde halt immer später. Sie erzählte mir dann, dass die Jungs gestern Fußball gucken waren und wohl ordentlich einen über den Durst getrunken hatten. Erst rief sie das Taxi für mich und dann machte sie sich in bester Mama-Manier auf zu dem Zimmer der Trunkenbolde und weckte sie. Ich war gespannt, ob sie es wohl noch rechtzeitig zum Bus schaffen und stieg somit alleine ins Taxi. Am Busbahnhof angekommen wollte ich noch meine letzten Soles loswerden und kaufte mir ein paar Snacks für die Fahrt. Stolz auf mich, auf den Cent genau mein Geld los zu sein, bereute das eine Minute später schon wieder. Ich hatte total vercheckt, dass man an Busbahnhöfen hier immer eine kleine Gebühr bezahlen muss, um diesen benutzen zu dürfen. Ich hatte noch ein paar Dollar in Reserve, die wollte die Mitarbeiterin aber nicht annehmen… stattdessen sollte ich die Dollar ins Soles umtauschen – na fein, dann halt so, nützt ja nichts. Also zum nächsten Kiosk. Ich durfte aber nicht nur 1 oder 5 Dollar tauschen, das Minimum war für den Verkäufer waren 10. Ich war nicht begeistert, aber selbst Schuld. Also tauschte ich die 10 Dollar in Soles um und kaufte dieses dämliche Ticket. Vom Restgeld kaufte ich Taschentücher und noch mehr Snacks (ausnahmsweise mal ne Packung Pringles gegönnt, die sind hier nämlich echt teuer). Danach konnte ich dann endlich weiter zum Bus-Terminal. Man reichte uns Zettel, die wir für die Grenze ausfüllen sollten und das Gepäck wurde eingeladen. Für die Neugierigen unter euch, ja die drei Jungs aus meinem Hostel kamen noch in letzter Minute an und konnten mitfahren. Ich gab meinen ausgefüllten Zettel ab und machte es mir auf meinem Sitz bequem. Ein paar Podcast-Folgen und Pringles später waren wir dann schon in Kasani. Alle aussteigen, ins peruanische Migrations-Office für den Ausreise-Stempel und dann rüberlaufen zu dem bolivianischen Migrations-Office: mit meinem Reisepass und Impfausweis stand ich bereit. Der Mitarbeiter wollte nur meinen Pass und verpasste ihm direkt den bolivianischen Stempel, fragte, ob ich eine Unterkunft habe und gab mir meinen Pass zurück mit den Worten “Welcome to Bolivia“. Ok. Das war einfach und schnell.
Nachdem alle abgespeist waren ging es zurück in den Bus. Und ca. 15 Minuten später erreichte ich schon mein Endziel: Copacabana.
Als Erstes kaufte ich mir eine bolivianische SIM-Karte mit Datenvolumen und machte mich auf den Weg zu meiner Unterkunft. Ich hatte ausnahmsweise mal ein Zimmer für mich ganz alleine gebucht (weil echt günstig) und dann auch noch mit Balkon und Sicht auf den Titicaca-See. Außerdem hatte das Haus einen süßen Hund und das Frühstück war auch inklusive. Meine erste Unterkunft war also schon mal super und die Sonne schien vom blauen Himmel herab – danke Bolivien für einen guten Empfang.
Danach lief ich etwas durch das kleine Städtchen und aß am Hafen in einem lokalen Restaurant Trucha (Forelle), welches hier ein typisches Gericht ist. Dazu probierte ich direkt mein erstes bolivianisches Bier, welches gar nicht so schlecht war.
Auf dem Rückweg holte ich mir noch eine Dose Bier und machte es mir zum Sonnenuntergang auf meinem Balkon gemütlich.
Am nächsten Vormittag plante ich die kommenden Tage, kaufte ein Ticket für die Isla del Sol Tags drauf und ein Busticket nach La Paz für den übernächsten Tag. Außerdem gönnte ich mir einen Cappuccino, genoss dabei das tolle Wetter und den Blick auf den Hafen. Nachdem die Sonne am frühen Nachmittag nicht mehr so ballerte, machte ich mich auf den Weg zu zwei Aussichtspunkten: 1. Cerro Calvario und 2. Mirador del Inca. Einmal mit Blick über Copacabana von der einen Seite aus und einmal mit Blick über Copacabana von der anderen Seite aus. Gar nicht mal schlecht.
Dienstag war dann wieder früher aufstehen angesagt, weil die Tour zur Isla del Sol anstand. Auf dem kleinen Boot machte ich‘s mir auf dem Oberdeck bequem und lernte direkt zwei nette Mädels kennen, worum ich ganz froh war, denn die Fahrt dauerte zwei Stunden. So plauderten wir und packten uns während der Fahrt dick ein. Die Sonne schien zwar, aber der Wind auf dem See war ganz schön frisch.
Zur Isla del Sol = Sonneninsel gibt es folgende Legende: der Sonnengott Inti soll seine beiden Kinder, den ersten Inka Manco Capac und seine Schwester Mama Ocllo damit beauftragt haben, dem See zu entsteigen und die Inka-Dynastie mit aufzubauen.
Auf der Insel findet man also die ersten Inca-Spuren. Bevor wir die zu sehen bekamen, erwartetet uns aber erst mal ein paar süße Schweinchen am Strand.
Mit unserem Guide liefen wir die ersten 45 Minuten zusammen über die Insel, damit er uns etwas zur Geschichte erzählen kann, danach durften wir dann entweder zum Boot zurück oder eine kleine Wanderung mitten über die Insel machen – drei mal dürft ihr raten wofür ich mich entschieden habe haha. Eigentlich wollten die beiden Mädels vom Boot und ich zusammen laufen, aber die ehrlich gesagt waren mit die Zwei einfach viiiel zu langsam, deswegen trennten wir uns.
Die Wanderung war echt schön, weil die Insel so schmal war, dass ich fast immer rechts/links oder vor mir den See sehen konnte. Und hinter mir die Mädels…
Naja ok, kurz nach dem Bild hab ich sie dann auch schon nicht mehr sehen können…
Und viel zu schnell erreichte ich dann schon die Südseite der Insel, wo uns das Boot mit den restlichen Passagieren wieder einsammelte (jepp, wir drei Mädels waren tatsächlich die Einzigen, die gerne über die Insel wandern wollten… total schade, denn es war kein schwerer Weg und einfach super schön). Ich erreichte den Hafen nach nicht ganz zwei Stunden und hatte somit noch Zeit meine Kekse zu verspeisen und den streunenden Hunden beim Spielen zuzusehen, bis dann auch die anderen beiden Mädels eintrudelten.
Und dann ging es schon wieder zurück Richtung Copacabana. Für den Abend hatten wir Mädels uns zum Dinner verabredet. Nach einer heißen Dusche und kurzem Füße hochlegen auf meinem Balkon lief ich also wieder zurück ins Zentrum, wo uns erst mal ein krass schöner Sonnenuntergang empfing.
Nachdem wir uns sattgesehen hatten, suchten wir ein Restaurant und fanden auch ein uriges Kleines. Wir unterhielten uns über den Tag, das Leben, Reisen und vieles mehr, während wir unser Menü und ein paar Bierchen genossen. Dann war auch schon wieder die Zeit für den Abschied gekommen, weil wir am nächsten Tag alle in verschiedene Richtungen weiterreisen würden…
Für mich ging es am nächsten Mittag weiter nach La Paz. Etwas anders als geplant… dazu aber im nächsten Eintrag mehr.
Ganz liebe Grüße an euch alle 🙂
Hallo beste Kathi,
an der Copacabana war ich auch schon einmal!
Zum Karneval. Eine Woche Rio. War eine/n Abend / Nacht im Sambadrom. Noch besser – und das soll was heißen – gefallen hat mir der Straßenkarneval, mit den vollen Kneipen, sehr viel Samba, fröhlichen Menschen…
Dir weiterhin alles Beste!
L.G. Wilhelm
Hallo Kathi,
Asche über mein Haupt,
ich hatte nur Copacabana gelesen
und sofort geantwortet?!
Werde – voraussichtlich – nächsten Mittwoch in Ruhe Deine Texte lesen und die Fotos betrachten.
L.G.