Heute lief alles nicht so ganz wie geplant. Ich hatte ein Busticket nach La Paz gebucht, für 14 Uhr. Also packte ich meine Sachen zusammen, checkte aus, lief zu einem kleinen süßen Café in See-Nähe und trank ein paar Kaffee, aß Pancakes und machte mich dann rechtzeitig auf zur Agentur wo ich das Ticket gekauft hatte. Da stand ich dann aber vor verschlossenen Türen. Nach mehrmaligem Klopfen und rufen entschied ich mich den Bus selbst zu suchen. Ich klapperte also alle Busse ab und jedes Mal sagte man mir “Ne sorry, das ist nicht dein Bus” oder aber auch ”Ne ne, dein Bus ist schon weg”. Natürlich alles auf Spanisch. Ich versuchte zu erklären, dass das nicht sein kann und zeigte auch mein Ticket, wo das Datum und die Uhrzeit drauf standen. So richtig konnte mir aber keiner helfen. Also zurück zur Agentur, wo ein Mann dann meinte er kann die Besitzerin anrufen und ich solle warten (zumindest hab ich das so verstanden, mein Spanisch ist ja immer noch nicht überragend…). Aber nachdem ich eine Weile dort stand wurde es halt auch immer später und ich wollte nicht nachts in La Paz ankommen. Also lief ich zu einem der Minibusse und kaufte ein neues Ticket. Wir sprechen hier auch nicht von großen Summen, trotzdem ärgerlich und nervig… Als ich mein neues Ticket hatte kam eine Frau angelaufen und wollte mein Ticket. Ich hielt ihr das Neue hin und verstand nicht ganz was sie wollte. Sie faselte aber was von einem anderen Ticket, also kramte ich wieder das alte Busticket vor und sie griff direkt danach und drückte mir Geld in die Hand. Ganz seltsame Situation und ich erkannte sie auch nicht. Aber sie muss wohl von der Agentur gewesen sein. Sie war danach sofort wieder verschwunden und es war mir mittlerweile total egal, ich wollte nur endlich nach La Paz fahren. Also rein in den Minibus und kurz später fuhren wir Gott sei dank los. Allerdings machte sich schnell der Geruch von Benzin breit, sodass wir dem Fahrer sagten er müsse das bitte mal checken, das wäre nicht normal. Also hielt er, schaute unter den kleinen Bus und fuhr weiter, während er jemand anrief und nicht so glücklich klang. Es stellte sich heraus, dass wir ein Leck hatten. Na super. Also hielt er keine 5 Minuten später wieder und wir warteten auf einen neuen Minibus, der dann ein bisschen später auch eintrudelte. Also alle Klamotten von dem einen Bus in den anderen und weiter ging die Fahrt. Diesmal glücklicherweise ohne komischen Geruch oder ähnliches – war schon nicht das beste Gefühl muss ich sagen.

Um nach La Paz zu kommen, muss man einen See durchqueren, also zwischendurch noch mal alle raus aus dem Bus, rein in ein Boot und ab ans andere Ufer. Der Bus wurde mit einem eigenen Boot transportiert. Ich wunderte mich erst warum alle aussteigen, weil ich das vorher nicht wusste. In den letzten Stunden fahrt wurde mir leider etwas übel im Bus, keine Ahnung warum, normalerweise bin ich da nicht so empfindlich. Ich war auf jeden Fall heilfroh, als wir endlich in La Paz ankamen. Der Bus hielt ungefähr 10 Minuten Autofahrt von meinem Hostel entfernt. Also versuchte ich ein Taxi zu erwischen. Die Fahrerin wollte allerdings den gleichen Preis haben, den ich für die Fahrt von Copacabana nach La Paz bezahlt hatte – Gringo-Preis… na das sah ich ja mal gar nicht ein. Bei meinem Gegenangebot fing sie nur an zu lachen und fuhr davon haha. Na macht nichts dachte ich, ich find schon was besseres, als mich eine Frau ansprach, wo ich denn hin wolle. Ich dachte sie ist auch eine Taxifahrerin, wie sich herausstellte stimmte das aber nicht. Sie war einfach eine total nette Bolivianerin, die mich dann gratis zu meinem Hostel kutschierte. Ihr Name war Rosalin und sie konnte kein Englisch, weswegen unsere Unterhaltung ganz amüsant war, weil manches für mich in Spanisch immer noch sehr kompliziert ist. Ich fühlte mich ein bisschen an Kolumbien erinnert, wo die Menschen auch so unfassbar nett und hilfsbereit waren. Außerdem waren in La Paz auch mehr Graffitis und eine Seilbahn. Ich fühlte mich direkt wohl und war so dankbar, dann endlich im Hostel zu sein.

Am nächsten Tag hatte ich eine Spanisch-Probestunde. Ich wollte endlich wieder etwas intensiver lernen und konnte mich alleine einfach nicht mehr richtig aufraffen. Nachdem die Stunde gut lief buchte ich privaten Unterricht für die nächsten drei Wochen, je drei Stunden pro Tag. Meine Lehrerin Adriana war sehr nett und ich hab in der Zeit viel gelernt.

Einige Sachen wiederholten wir noch einmal und ich lernte die Vergangenheitsformen – mit denen ich mich noch nicht hundertprozentig angefreundet habe. Welche Zeit ist wann richtig? Und in der einen sind diese Verben unregelmäßig, in einer anderen wiederum nicht… Naja ich übe weiter und irgendwann fluppt das dann hoffentlich von alleine.

Ansonsten habe ich La Paz ein bisschen auf eigene Faust erkundet und war mit zwei netten Mädels aus meinem Dorm zusammen gegessen.

Freitag nach der Schule begann dann das Drama. Ich stellte fest, dass meine Kreditkarte gesperrt war. Also rief ich bei der Hotline an und der Service-Mitarbeiter sagte mir, dass das aus Sicherheitsgründen gemacht wurde und ich Montagmorgen die Security-Mitarbeiter anrufen könne. Denn der Service dürfe die Karte nicht entsperren, lediglich die Security. What the fuck?! Ja ganz dolle,… Aber ich hab ja noch eine Backup-Kreditkarte dabei. Also die andere Karte geschnappt und zum ATM, weil ich nur noch ein paar Groschen in der Tasche hatte. Nachdem ich den (korrekten) PIN eingegeben hatte, teilte der Automat mir aber mit ”3x PIN falsch eingegeben, die Karte wird einbehalten”.

Links der Übeltäter.

Ich dachte erst noch, ne, kann ja gar nicht sein. Nachdem ich auf allen Tasten rumgedrückt hatte und meine Karte nicht wieder zum Vorschein kam war klar, jepp, die Karte ist definitiv einbehalten. Ich machte dieses Foto hier und lief in die 5 Minuten entfernte Bankfiliale. Ich bin heilfroh, dass ich wenigstens ein bisschen Spanisch sprechen kann, ansonsten wäre ich in der Bank echt verloren gewesen. Nachdem mehrere Mitarbeiter sich um mich kümmerten und herumtelefonierten und scheinbar verstanden hatten was passiert war, sagte Jaqueline, ich solle erst mal wieder nach Hause gehen. Sie war die für mich verantwortliche Mitarbeiterin. Nach einer gefühlten Ewigkeit lief ich also wieder zum Hostel und wartete auf die Nachricht von Jaqueline, dass ich meine Karte abholen kann. Bis dahin war ich noch guter Dinge. Dann meldete sie sich aber leider mit schlechten Nachrichten. Angeblich sei meine Karte nicht in dem Automaten. Ich solle mich mit der Bank in Verbindung setzen bei weiteren Fragen. Super. Da es mittlerweile auch hier Freitagabend war, konnte ich erst mal nichts mehr tun. Ich hoffte einfach, dass meine Karte sicher in dem Automaten steckt und sich das alles noch klären wird. Ich ließ die Karte vorerst nicht sperren und schickte mir darüber über WesternUnion selbst Geld, das ich an einer der Filialen abholen konnte, damit ich für’s Wochenende versorgt bin. Am nächsten Morgen fragte ich dann in meinem Hostel an der Rezeption nach Hilfe, weil ich die Bank nicht alleine anrufen wollte. Auf spanisch telefonieren ist noch mal schwieriger, deswegen wollte ich lieber wen dabei haben, der mir helfen kann. Die Mitarbeiterin war auch super lieb und hilfsbereit und wir brauchten eine halbe Ewigkeit, um endlich wen zu erreichen. Nur damit die mir dann sagen, dass ich bitte noch mal zur Bank kommen soll, um alles erneut zu erklären. Yeah. Also bedankte ich mich brav und machte mich wieder auf den Weg zur Bank. Dort hatte man mittlerweile eine Mitarbeiterin aufgetrieben, die deutsch sprechen konnte und mir half mit dem anderen Mitarbeiter zu kommunizieren. Dieser wiederum wusste nicht, dass seine Kollegin deutsch konnte, was eine ganz lustige Unterhaltung war. Denn er hatte auch Deutsch-Unterricht in der Schule, wusste aber nur noch ”Ich liebe dich” hehe. Wie auch immer. Ich erklärte zum x-ten Mal was passiert war und wann und wie die Karte aussieht etc. und es wurde wieder wild herumtelefoniert. Wie sich herausstellte wurde gestern der falsche Automat gecheckt, also kein Wunder, dass meine Karte dort nicht drin war. Mir wurde versichert, dass ich meine Kreditkarte dann Montagmorgen abholen kann. Ich war erleichtert und machte mich auf den Weg zu einer Free Walking Tour durch La Paz.

Auf dem Markt probierten wir die Frucht Cherimoya – super süß und köstlich.

Es war eine interessante Tour, bei der wir zum Abschluss noch gemeinsam einen Chuflay probieren durften. Man könnte sagen, das ist der Pisco Sour Boliviens. Er wird mit Singani, dem lokalen Schnaps hier gemixt. Sehr erfrischend und lecker. Für den darauffolgenden Tag hatte ich das Cholitas Wrestling gebucht.

Als Cholitas werden die indigenen Frauen Boliviens bezeichnet, welche viele Schichten Unterröcke und ein Schultertuch tragen, dazu dicke geflochtene Zöpfe haben und fast immer einen Hut, eine Art Melone auf dem Kopf tragen. Sie sind sehr stolz, stark und unabhängig. Auch um das zu unterstreichen gibt es diese Wrestling-Shows. Klar ist es eine Touristen-Attraktion, aber es gab auch einige Einheimische, die sich die Show nicht entgehen lassen wollten. Eine super verrückte und lustige Veranstaltung.

Hier erst mal ein Beispiel von einer Cholita:

Immer top zurecht gemacht.

Und hier ein paar Eindrücke von der Show. Wer mehr sehen möchte, dem kann ich gerne eine Videozusammenfassung schicken – schreibt mir einfach bei WhatsApp…

Montagmorgen rief ich dann bei der Security von Barclays an und konnte meine Haupt-Kreditkarte wieder entsperren. Vor dem Spanisch-Unterricht wollte ich auch noch fix meine andere Karte abholen, allerdings war die Bank noch zu… also kam ich nach der Schule erneut und drückte Jaqueline meinen Reisepass in die Hand und tja… dann wartete ich wieder. Und wartete und wartete und sah sie wieder telefonieren und wusste: Mist, dass wird doch wieder nix. Ich sollte Recht behalten. Jaqueline kam zurück zu mir und wollte noch einmal wissen wie die Karte aussieht, also zeigte ich ihr schließlich ein Foto. Sie versicherte mir, man würde sich darum kümmern und sie würde sich nachher bei mir melden. Ich verließ die Bank abermals ohne Erfolg. So langsam war ich echt sauer, weil ich mir dachte wie schwer kann es denn bitte sein?! Der doofe Automat ist 5 Minuten von der Bank entfernt… aber was sollte ich machen? Also lief ich zurück zum Hostel und bestellte erst mal ein verspätetes Mittagessen. Währenddessen rief mich tatsächlich Jaqueline an und teilte mir mit, dass ich die Kreditkarte nun doch endlich abholen kann. Ich traute dem Braten zwar noch nicht so ganz, machte mich aber nach dem Essen erneut auf den Weg zur Bank. Und siehe da, es geschehen noch Wunder. Meine Karte war da und nachdem ich die Kopie meines Reisepasses und einige Unterlagen unterschrieben hatte, durften meine Karte und ich dann endlich nach Hause. Ich nenne diese Story: ein Kreditkarten-Drama in 3 Akten haha. Jetzt im Nachhinein kann ich drüber Lachen, aber zu dem Zeitpunkt als es passierte war es echt keine schöne Erfahrung. Sowas gehört wohl leider zum Reisen mit dazu…

In den nächsten Tagen hatte ich noch ein paar Bierchen mit den Dorm-Mädels und zufällig am Tag drauf auch mit meinen Guide von der Free Walking Tour, Willy. Dem bin ich im Irish Pup zufällig über den Weg gelaufen. Der Abend war feucht fröhlich. Der Unterricht am nächsten Morgen dementsprechend etwas anstrengend… aber hat sich gelohnt. Wir haben Jenga gespielt, Salsa getanzt und viel gelacht und erzählt. Außerdem hab ich fleißig Spanisch gelernt, ein bisschen hier am Blog gearbeitete, Netflix geguckt, Hausaufgaben gemacht… Und einen Tag mit meiner Lehrerin das MUSEF besucht. Ein wirklich interessantes großes Museum in La Paz. Besonders gut hat mir die Masken-Sammlung gefallen. Die traditionellen Masken sind teilweise riesig und echt beeindruckend.

Am nächsten Wochenende wurde es dann wieder etwas spannender: ich hatte die Death Road Tour gebucht. In spanisch heißt die Straße “Camino de la Muerte”. Eine ca. 63km lange Straße, die fast nur bergab geht und in die Berge der Anden gebaut wurde. Sie startet in La Cumbre in 4600m Höhe und verläuft bis nach Coroico, was lediglich auf 1200m Höhe ist. Das Klima während der Tour schwankt also von kalt, windig, regnerisch zu sonnig und heiß. Da früher viele Menschen auf der Strecke gestorben sind durch Abstürze, wurde mittlerweile eine neue und sichere Straße für die Autos gebaut. Die ehemalige Todes-Straße wird nun fast ausschließlich von bekloppten Fahrradfahrern wie mir benutzt. Wobei sich die Strecke ehrlich gesagt gar nicht soo gefährlich angefühlt hat. Es können einem aber immer mal wieder Autos entgegen kommen und an vielen Stellen geht es schon sehr steil bergab – wer also fährt wie ein Verrückter, der kann durchaus tödlich verunglücken (was leider immer mal wieder vorkommt). Außerdem zeigten uns zahlreiche Kreuze, wie riskant es früher war – und klar, es ist ein krasser Unterschied, ob man mit dem Mountainbike die schmale Straße entlang fährt oder mit ganz vielen Autos und LKWs aus beiden Richtungen… gut, dass es eine neue Straße gibt.

In Schutzkleidung ging es nach einem kurzen Frühstück dann ab auf die Bikes und erst mal einige Kilometer Asphalt entlang – hier hatte ich tatsächlich etwas Schiss, weil so viele LKWs und Autos unterwegs waren. Auf der Schotterpiste danach hab ich mich danach aber pudelwohl gefühlt. Es ist schon ein cooler Adrenalinrausch die Straße runterzubrettern.

Zwischendurch machten wir immer mal wieder Halt, damit die Truppe wieder komplett war (jeder durfte in seinem Wohlfühl-Tempo fahren), wir genossen eine wirklich schöne Aussicht und natürlich gab es reichlich Snacks und Wasser. Wie immer bei tollen Sachen war die Fahrt viel zu schnell vorbei. Im Tal wartete dann ein Buffet und ein Pool auf uns. Perfektes Ende für einen spannenden Tag.

Abends zurück in La Paz war ich gut müde und konnte definitiv meinen Popo spüren haha.

Der Sonntag verlief relativ ruhig. Ich gönnte mir ein leckeres Frühstück in einem süßen kleinen Café und schlenderte über ein Straßenfest. La Paz könnte man locker auch das New York Boliviens nennen. Es ist IMMER irgendwo irgendwas los, echt verrückt. Und weil der Regierungssitz und der Präsident hier sind, gibt es auch ständig Proteste. Schon seltsam, man läuft einfach normal die Straße entlang und dann wird man gestoppt, weil ein riesiger Mob protestiert und die Polizei mehrere Straßen abgesperrt hat, damit erst gar keiner in die Nähe des Präsidenten kommt. Einmal hab ich gesehen wie trotz der Straßensperren auch im Eingang des Präsidenten-Towers das Militär hinter Schildern versteckt den kompletten Zugang verbarrikadierte. Als ich weiter zu meinem Hostel lief konnte ich auch sehen warum, diesmal war die Menschenmasse echt riesig. Ich hab mich mit dem ganzen Polizei- und Militäraufgebot immer nie so richtig wohl gefühlt Fotos oder so davon zu machen, aber hier trotzdem mal ein Einblick von weiter Weg. Und von den schicken Präsidentenwachen an einem normalen Tag:

Außerdem fuhr ich an diesem Sonntag das erste mal mit der Seilbahn. Eine tolle Aussicht die man da hat. Ich fuhr zu dem größten Freiluftmarkt der Welt, welcher in El Alto über La Paz liegt. Der Markt ist wirklich unfassbar groß und man kann einfach alles kaufen. Ich bin auch nur einen Teil davon abgelaufen, mir wurd’s dann schnell zu wuselig.

Der Anfang der nächsten Woche war ziemlich unspektakulär: Spanisch-Unterricht, Hausaufgaben, lecker essen und Kaffee trinken… Aber es war schön auch mal etwas “normalen” Alltag und einen Zeitplan/Struktur zu haben. Außerdem hat mir der Unterricht auch viel gebracht – Spanisch gefällt mir als Sprache echt gut.

Mittwochnacht kam Aldo dann in La Paz an. Er hielt sein Versprechen mich noch einmal besuchen zu kommen. Am nächsten Tag ging ich erst zur Schule und danach machten wir uns mit der Seilbahn in einen Stadtteil von La Paz auf, den ich mir noch nicht angeschaut hatte. War zwar nicht so spektakulär wie erwartet, aber trotzdem ganz nett. Wir sind etwas durch die Straßen geschlendert und haben in einem Café Stopp gemacht. Und nachdem ich mir meinen Kopf ein paar mal verbrannt habe, hab ich mir noch diesen schnieken Hut gekauft.

Abends waren wir noch sehr lecker beim Inder essen und dann ging’s Tags drauf nicht zur Schule, sondern meine Lehrerin und ich erkundeten noch ein paar Museen zusammen. Uuund aßen anschließend Salteñas, eine lokale Spezialität. So ähnlich wie Empanadas, aber mit deutlich flüssigerem Inhalt – ich fand’s köstlich… und hab mich erst mal total eingesaut: Adriana hat mir dann erklärt, dass man den Inhalt quasi raus schlürft. Guter Tipp, hat funktioniert.

Abends gingen Aldo und ich noch in einen englischen Pup. Wir tranken ein paar Bierchen und spielten einige Runden Billard. Ein lustiger Abend, bevor es am nächsten Tag für mich auf zu einer dreitägigen Wanderung (zum Huayna Potosí) ging. Davon berichte ich euch aber in einem extra Beitrag, weil es für mich etwas ganz Besonderes war.

Als ich Montagnachmittag zurück in La Paz war, war ich ganz schön müde. Aber fast alle von der Wanderung waren zufälligerweise im gleichen Hostel und so trafen wir uns abends in der Hostelbar noch auf ein paar Bierchen und es gab ein Kneipen-Quiz. Danach fiel ich dann todmüde in mein Bett.

Wegen der Bergbesteigung startete mein Spanisch-Unterricht diese Woche erst dienstags. Ich durfte direkt meine gelernten Vergangenheitsformen anwenden und einen Aufsatz über mein Huayna Potosí Erlebnis schreiben. Und danach waren Aldo und ich noch in einer Rooftopbar etwas essen – großartige Aussicht über La Paz.

Hier noch ein paar La Paz Eindrücke:

Mittwoch war dann schon mein letzter Schultag. Unfassbar wie schnell die drei Wochen vorrüber gingen. Für den letzten Tag hatten wir noch einmal eine Exkursion geplant. Diesmal zum sogenannten Valle de la Luna. Es heißt so, weil Louis Armstrong vom Weltall aus die Uyuni Salzwüste sehen konnte. Also er wusste natürlich nicht was es ist, für ihn war es einfach eine Fläche die glänzte wie ein Spiegel. Als er zurück auf der Erde war besuchte er Bolivien, weil er wissen wollte was er dort gesehen hatte. Während des Aufenthaltes hier entdeckte er zufällig das Valle de la Luna (Luna = Mond) und sagte, es würde dort aussehen wie auf dem Mond. Ich hab natürlich den Vergleich jetzt nicht… keine Ahnung wie es auf dem Mond aussieht, aber das Valle war schon verrückt anzusehen.

Abschließend aßen wir noch diese lokalen frittierten Teigtaschen, gefüllt mit Käse und dazu tranken wir warmen roten Mais-Saft. Und dann war es schon an der Zeit sich zu verabschieden…

Donnerstag machte ich eine Tagestour zu Tiwanaku. Noch nie von gehört? Hatte ich auch nicht. Also: Tiwanaku gehört zu den ältesten Kulturen des Kontinents, sogar älter als die Inka-Kultur. Tiwanaku oder auch Tiahuanaco genannt liegt ca. 70km östlich von La Paz entfernt. Die Ruinenstadt liegt inmitten einer Hochebene der Anden. Tiwanaku heißt übersetzt so viel wie “Setz dich hin, kleines Lama” und es ist die wichtigste Ausgrabungsstätte Boliviens. Ich könnte euch jetzt mit Infos zuballern… aber wen es interessiert, der googlet bitte einfach. Wir besuchten mehrere Museen neben den Ruinen und die Ruinen selbst. Außerdem gab es Mittagessen und wir hielten in der nahegelegenen kleinen Stadt. Alles in allem war es schon faszinierend zu sehen. Vor allem wenn man bedenkt wie alt alles ist und wie perfekt und akkurat die Steine etc. geschliffen und verbaut wurden. Trotzdem muss ich sagen, dass Machu Picchu mich deutlich mehr beeindruckt hat und auch viel schöner aussah…

Abends spielten Aldo und ich wieder Billard und tranken dazu ein Bierchen. Am nächsten Morgen konnte ich eeendlich einmal ausschlafen. Aldo begleitete mich zum frühstückten ins LLucky Llama, wo ich seid Ewigkeiten endlich wieder Porridge zum Frühstück essen konnte. Es war soo lecker. Dort packten wir außerdem das UNO-Spiel aus, welches wir abends zuvor auf einem Markt günstig erworben hatten. Es schien original verpackt zu sein (war auch eingeschweißt und so), aber wie sich nach dem Auspacken herausstellte, sind die Karten aus dicker Pappe und auch die Farben waren nicht ganz akkurat haha. Naja es war günstig und funktioniert trotzdem… nur das Mischen ist etwas umständlicher… Also zockten wir einige Runden UNO und spielten noch eine Partie Billard (ich möchte erwähnen, dass ich an diesem Vormittag das erste Mal gegen Aldo gewonnen habe). Und abends ging es für uns dann zum letzten gemeinsamen Abenteuer: wir fuhren mit dem Nachtbus nach Uyuni, weil wir eine dreitägige Tour durch die berühmte Salzwüste gebucht hatten.

Mir hat La Paz wirklich gut gefallen und die Zeit verging wie im Flug. Zwischendurch gab es natürlich wie immer mehrere Videochats nach Hause und meine kleine süße Nichte wird immer größer. Mittlerweile kann sie erkennen, dass da jemand im Handy drin ist. Sie weiß natürlich nicht, dass ich das bin… aber es ist einfach wunderschön sie lachen und brabbeln zu sehen und wie sie mit ihren kleinen Händchen in die Handykamera winkt. Und dann war da auch noch der Huayna Potosí den ich bestiegen habe. Davon berichte ich in meinem nächsten Beitrag…

Fühlt euch alle ganz lieb gegrüßt 🙂

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1 Kommentar

  1. Hallihallo liebe Kathi – ja, mit den Kreditkarten ist es immer nur solange gut, bis sie mal nicht funktionieren aber letztlich hat sich ja alles geklärt!

    Wieder einmal hammer-starke Fotos, mit super Farben und dazu Deine Texte. Klasse – schön, dass ich das alles verfolgen kann.

    Eine Nichte von mir, hat seit Mitte Mai ihr erstes Kind (Pia). Ich freue mich jedes Mal riesig, wenn ich die Kleine sehe auch deshalb, weil sie sehr viel lacht.

    Wünsche Dir weiterhin tolle Erlebnisse – bleib gesund und ‚halte die Ohren steif‘!

    Herzlicher Gruß Wilhelm

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