Mein heutiger Bericht startet noch nicht Peru, sondern in Ecuador. Also spulen wir ganz zum Anfang: Mein Bus-Ticket nach Peru habe ich am Schalter im Busbahnhof in Guayaquil gekauft. Allerdings konnte der freundliche Mitarbeiter kein Englisch und er hatte mir erklärt, dass ich in Tumbes umsteigen muss, weil ab dort die peruanischen Busse weiterfahren. Ich müsse dann dort den Bus finden und ein Ticket kaufen. Jedes Mal, wenn ich Dinge auf Spanisch klären muss bin ich etwas nervös, weil ich nie zu 100% sicher bin, ob ich alles richtig verstanden habe. Aber nützt ja alles nichts, ich versuche mir dann zu sagen „wird schon werden“. Und bis jetzt war es auch immer so. Also rein in den Bus und ab ging die Fahrt.
Irgendwann hieß es „TUMBES!“ Ok. Ich also raus aus dem Bus, weil der Mitarbeiter mir ja gesagt hatte, dass ich dort umsteigen muss. Aber wie läuft das jetzt? Bevor ich irgendwen fragen konnte, lotste ein Angestellter mich schon in den nächsten Bus und ich konnte sehen, wie ganz viel Gepäck von dem einen Bus in den Anderen gepackt wurde. Während ich mich noch fragte, woher zur Hölle die wissen welche Gepäckstücke in welchen Bus gehören (denn nicht alle Passagiere stiegen aus). Ich war ganz froh, dass ein Mädel aus Kanada auch nach Máncora wollte und sich das Gleiche fragte. Als wir dann weiter fuhren kam der Kontrolleti zu mir und fragte, wohin ich wolle. Máncora. Sei kein Problem, ich könnte im Bus sitzen bleiben und einfach das neue Ticket später bei ihm bezahlen. Zumindest habe ich das so verstanden, denn auch er konnte nur Spanisch. Ingesamt dann alles doch einfacher als gedacht – kein Bus suchen, kein Ticket-Schalter suchen. Perfekt. Hoffentlich ist mein Rucksack auch tatsächlich mit mir im neuen Bus gelandet schießt es mir noch durch den Kopf. Aber dann halten wir schon erneut und bekommen Saft und ein kleines Mittagessen in einer runden Plastikschale gereicht (Reis, Bananen-Chips und ein Stück Fleisch). Als ich alles verschlungen hatte (ich war echt hungrig, weil ich alle meine Snacks schon verfrühstückt hatte) fuhren wir auch schon weiter. Nächster Stopp: die Grenze. Alle aussteigen und erst an einem kleinen Schalter die Corona Impfungen nachweisen und den Ausweis dazu zeigen. Dann gab es ein kleines Zettelchen als Bestätigung, dass man geimpft ist und man wurde weiter zu mehreren Schaltern in einem Raum geleitet. Hier fragte die Frau nur, wie lange ich bleiben möchte und machte noch ein Foto von meinem Gesicht und scannte digital meine Fingerabdrücke ein. Dann hieß es auch schon „Bienvenidos a Perú“ ( = willkommen in Peru).
Ich war echt erleichtert, wie glatt alles lief. Generell wenn ich alleine von A nach B reise bin ich etwas angespannt, ob auch alles klappt. Mit meinem neuen und sehr schönen Peru Stempel im Reisepass, machte ich mich auf den Weg zum nahegelegenen Geldautomaten und holte mir meine ersten Soles. Den Busfahrer sollte ich aber noch in Dollar bezahlen. Kein Problem. 15 Dollar ärmer, dafür aber mit 400 Soles im Portemonnaie saß ich wieder im Bus. Endlich ging es Richtung Máncora, meinem ersten Ziel in Peru.
Wir fuhren noch eine ganze Weile am Meer entlang, als der Busfahrer rief „Máncora!!“
Und schon spürte ich die schön warme Sonne auf meiner Haut und konnte es kaum glauben. Überall Sand, Palmen, Sonne. DAS ist Peru?!? Haha, ja, Peru ist super vielfältig. Und Máncora ist ein beliebter Urlaubsort für die Peruaner selbst, weswegen das Publikum im Hostel total gemischt war: Peruaner, Urlauber, Langzeitreisende. Und Leute was soll ich euch sagen, von Montañita und dem Kamala Hostel (Party Party Party), direkt nach Máncora ins The Point Hostel (Party Party Party). Aber noch nicht am ersten Abend, denn ich war echt müde von der Anreise. Dafür gab es stattdessen ein Bier + Pizza und einen wunderschönen Sonnenuntergang.
Am nächsten Tag lernte ich am Pool Bianca kennen. Eine super lustige und nette Deutsche. Was irgendwie seltsam war: dass ich mich erst mal dran gewöhnen musste nicht mehr die ganze Zeit Englisch zu Sprechen. Ich hab sie die ersten Tage ständig auf Englisch angesprochen. Verrückt wie schnell man sich anpasst. Wir waren zusammen im Meer baden, haben die Sonne am Pool genossen, waren etwas Essen und feiert ziemlich wild die ganze Nacht. Kein schlechter Start hier in Peru. Am nächsten Morgen haben wir beide lange geschlafen und lagen wieder faul am Pool herum. Nach dem Essen gönnten wir uns diesmal einige Cocktails und es wurde, welch Überraschung, wieder gefeiert. Die Partys in dem Hostel waren echt verrückt. Es gab Auftritte von einer DragQueen, natürlich wieder Beer Pong (diesmal war leider kein Turnier-Sieg für mich drin) und dann gab es da noch dieses Rad:
Jeder musste während der Feierei mindestens einmal daran drehen und dann die Aufgabe erfüllen oder einen Tequila Shot trinken. Weil alle mitgemacht haben und die Stimmung ziemlich gelöst war, war das Ganze ehrlich gesagt ziemlich lustig. Und natürlich wurde viel getanzt und getrunken. Mein armer Körper musste ziemlich leiden in Máncora. Aber es hat einfach zu viel Spaß gemacht. Und Pisco Sour (ein Cocktail), das Nationalgetränk der Peruaner, schmeckt einfach viel zu lecker. Nach der Pre-Party in unserem Hostel ging es oft noch in eine andere Location. Und manchmal noch in eine Dritte, zur After-Party. Allerdings hätte der Ort gar nicht mehr auf haben dürfen um diese Uhrzeit, denn hier gibt‘s ne Sperrstunde. Also wenn dann die Polizei vorbeikommt müssen alle leise sein, das Licht und die Musik werden ausgemacht, manchmal muss man sich sogar verstecken und tja wenn die Polizei wieder weg ist, wird weitergefeiert. Irgendwie verrückt, aber dort total normal. Oder wenn man Pech hat und die Polizei die Party entlarvt, müssen halt alle nach Hause gehen.
In Máncora kann man theoretisch auch Surfen, aber als ich dort war gab es quasi keine Wellen und ich war tagsüber eh meist viel zu müde. Aber es gab einen schönen Sonnenuntergang-Spot auf einem Hügel, auf dem ein Leuchtturm steht.
Ansonsten habe ich gemütlich in der Hängematte gelegen, bin mit Bianca lecker essen gewesen, hab den Ort ein wenig erkundet und jedes Mal aufs Neue die Sonnenuntergänge genossen. Hier mal ein paar Eindrücke für euch:
Und nach 6 Tagen ging es dann weiter nach Trujillo. Dazu aber mehr im nächsten Blog-Eintrag…