Wie bereits im letzten Beitrag erwähnt: Für die Mexikaner ist Tequila so etwas wie Champagner für die Franzosen – nur Tequila aus der Region darf den Namen tragen. Also ließ ich mir die Chance nicht entgehen nach Tequila zu fahren, um zu sehen wie echter Tequila hergestellt wird und natürlich ganz wichtig: das gute Zeug ausgiebig verkosten.

Wir buchten mit einigen Leuten aus meinem Hostel die Tagestour und wurden beim gemeinsamen Frühstück erst mal schön mit Regen überrascht. Aber das konnte unsere Laune nicht runterziehen. Wir liefen schnell zum Van und machten es uns bequem, nur um kurz später an einem Busbahnhof wieder rausgeschmissen zu werden. Der Fahrer gab uns zu verstehen, dass unser Bus gleich käme und fuhr von dannen. Sein Spanisch war so schnell und undeutlich, dass wir mehr nicht verstanden hatten. Naja, wird schon passen. Also standen wir dort und immerhin hörte es auf zu regnen. Eine kleine gefühlte Ewigkeit später kam dann unser Bus. Ich saß neben John, meinem irischen Roommate. Wir plauderten munter über alles mögliche und waren ca. anderthalb Stunden später an unserer ersten Tequila-Produktion angekommen. Zuerst hatten wir etwas freie Zeit, um Snacks oder Drinks zu kaufen, auf Klo zu gehen und uns schon einen ersten Überblick zu verschaffen.

Dann gab es eine Führung durch die komplette Produktion, natürlich mit Verkostung. Zuerst zeigte Maria (ich weiß ehrlich gesagt nicht mehr wie sie hieß, also nennen wir unseren Guide von der Produktion einfach mal so) uns die blauen Agaven, aus denen Tequila produziert wird.

Danach zeigte sie uns wo und wie der Tequila gelagert wird.

Und zu guter Schluss ging es zu dem Herzstück der Produktion:

Vieles wird hier noch manuell gemacht und im Vergleich mit der zweiten Produktion die wir besucht haben war alles echt winzig klein. Aber ein familiäres Unternehmen mit richtig leckerem Tequila! Den wir im Anschluss an all die Infos probieren durften.

Und natürlich gab es einen kleinen Shop, in dem man den Tequila dann gut angeschwippst auch käuflich erwerben konnte. Was soll ich sagen… ich konnte nicht widerstehen:

Jep, die kleine Falsche schleppe ich seitdem tatsächlich mit mir herum. Also wer zu Hause ein paar Pinnchen mit mir trinken darf, der darf sich geehrt fühlen.

Kleiner Exkurs: Wer erinnert sich noch an meine Wein und Singani Tour in Bolivien, wo ich auch schon ein kleines Fläschchen Singani gekauft habe? Und Spoiler, in Japan hat es dann noch ein kleines Döschen Sake in meinen Backpack geschafft… ich bin mit 14 Kilo losgezogen und habe mittlerweile 18 Kilo haha (dazu gehören auch noch einige T-Shirts und Tops, die Wrestling-Maske, UNO und Essstäbchen…).

Danach wurde es wild. Die Mariachi-Band heizte so richtig ein und wir Touris und einige Mexikaner konnten nicht anders, als das Tanzbein zu schwingen. Zwischendurch gab es eventuell noch ein paar weitere Tequila-Shots. Die Stimmung war wirklich mega gut – wir tanzten, lachten, feierten uns, das Leben und sehr guten Tequila.

Zum Glück gab es danach ein reichhaltiges Buffet. Das war nach dem ganzen Schnaps auch nötig. Anschließend fuhren wir weiter in den Stadtkern, wo es zu Fuß zur nächsten Tequila-Produktion ging. Bis die Tour dort anfing hatten wir aber noch etwas Zeit uns das kleine Städtchen ein bisschen anzuschauen.

Als die Tour anfing hatten wir einige Leute an zu viel Tequila bzw. umliegende Pubs verloren. Aus meiner Hostel-Gruppe waren nur noch ich und ein deutsches Paar am Start.

Die zweite Produktionsfirma war deutlich größer und moderner. Gestartet wurde mit einem Film den man uns zeigte und danach führte uns Pablo (auch hier wieder keine Ahnung wie der Gute in echt hieß) durch die Anlage und erklärte uns die ganzen Produktionsprozesse. War schon beeindruckend muss ich sagen.

Zum Abschluss gab es auch hier natürlich wieder den Tequila zum probieren:

Im Shop hab ich mich danach aber zurückgehalten, auch wenn ich diese Kollegen hier echt süß fand haha:

Auf dem Rückweg zum Bus haben wir uns noch einen leckeren Nutella-Crêpes gegönnt und von der Rückfahrt weiß ich ehrlich gesagt nicht mehr ganz so viel… hab da eventuell ein kleines Nickerchen gehalten.

Also falls ihr mal in Mexiko seid und es nach Guadalajara schafft, lasst Tequila nicht aus!!

Nach dem Trip hatte ich noch zwei volle Tage, die ich aber ziemlich ruhig verbrachte: ein bisschen beim Blog aufholen, lecker Kaffee und Essen genießen, noch mal zum CrossFit gehen, mit der Hostel-Katze kuscheln, einfach chillig in der Hängematte liegen und nichts machen…

An meinem letzten Abend haben Jörn und ich uns noch mal auf ein paar Bierchen getroffen und ne ganze Weile gequatscht. Tja und danach war es schon wieder an der Zeit mich von meinem fünften neuen Land auf meiner Reise zu verabschieden.

Ich hatte bereits alles gepackt und bereit gestellt, weil ich ziemlich früh aufstehen musste und die anderen nicht wecken wollte. Nachts passierte noch etwas ziemlich seltsames, aber hey, irgendwann ist immer das erste Mal: ich wachte auf, weil ein Typ sich in mein Bett legen wollte. Er war aber selbst total überrascht, dass schon jemand drin lag und sprang sofort wieder auf, entschuldigte sich vielmals auf Spanisch und rannte dann mehr oder weniger aus dem Zimmer. Keine Ahnung was da passiert ist haha, vielleicht das falsche Zimmer erwischt oder so.

Nachdem mein Wecker klingelte, machte ich mich müde auf den Weg zur Rezeption und versuchte ein Uber zu bestellen. Ich hatte vorher etwas recherchiert und angeblich war das kein Problem. Stellte sich heraus, dass es doch eins war. Kein Fahrer wollte mich zum Flughafen bringen. Neben mir saß ein Mexikaner, der ebenfalls darauf wartete abgeholt zu werden. Ich fragte ihn schließlich, ob er ein Uber bekommen hatte. Er meinte ja und ich war etwas überrascht, bis er sagte, dass es ein Kumpel von ihm sei… na super. So langsam wurde ich nervös. Ich fragte, ob er auch zum Flughafen muss (alles in halb Spanisch/halb Englisch). Ja. Ob er mich mitnehmen könne? Nein. What? Ok, darauf dachte ich mir nur, dann f**** dich doch. Aber ich musste wohl so verzweifelt gewirkt haben, dass er mir doch sagte, ich solle mitkommen, als sein Uber da war. DANKE lieber Fremder! Am Flughafen angekommen wollte er noch nicht mal mein Geld annehmen (natürlich wollte ich die Hälfte der Fahrt zahlen). Er verabschiedete sich freundlich und wünschte mir noch eine gute Reise. Wieder mal Glück gehabt.

Und ich konnte es kaum erwarten in den Flieger zu steigen. San Francisco stand schon lange auf meiner Bucket List. Spoiler: ich hatte ne verdammt gute Zeit dort… dazu dann mehr im nächsten Beitrag.

Ganz liebe Grüße an euch alle <3

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