Der Quilotoa Loop ist eine der bekannteren Wanderungen hier in Ecuador. Ich persönlich hatte davon aber noch nichts gehört, bis Anthony mir davon erzählte und mich einlud ihn zu begleiten – mein Glück. Eigentlich wollte ich diesen Montag schon Richtung Cotopaxi, aber so eine gute Gelegenheit konnte ich mir nicht entgehen lassen… also Cotopaxi umgebucht und dafür neue Hostels auf unserer Wander-Route gebucht.

Mittags ging es für Anthony, Sven + Marieke und mich dann mit dem Taxi gemeinsam zum Busbahnhof und von dort weiter mit dem Bus ca. 2 Stunden nach Latacunga. In Latacunga selbst ist eigentlich nichts sehenswertes. Aber, in diesem kleinen unscheinbaren Städtchen haben wir ein richtig gutes mexikanisches Restaurant gefunden. Wir saßen also dort, genossen uns leckeres Essen, als ich plötzlich jemanden “Kathi?“ rufen hörte. Ich dachte erst, dass kann doch gar nicht sein. Aber wie es das Schicksal wollte, standen Josefine und Marco vor mir. Ein super nettes Pärchen, dass ich in Medellin in der Sprachschule kennengelernt hatte. Die beiden hatten den Quilotoa Loop grad beendet. Und waren im gleichen Hostel wie wir. Was für ein verrückter Zufall. Das schrie förmlich nach einem gemeinsamen Absacker-Bierchen auf der Dachterasse. Wir unterhielten uns noch eine ganze Weile und dann verabschiedete ich mich auch ins Bett, weil wir am nächsten Tag früh aufstehen mussten, um unseren 8 Uhr Bus zu erwischen. Denn der war der Grund für unseren Aufenthalt hier. Wir fuhren also zu dem Startpunkt unserer Wanderung. Eine Stunde Busfahrt später, stiegen wir mit ein paar anderen Backpackern zusammen in einem winzigen Ort aus dem Bus und starteten gemeinsam die Wanderung. Die Landschaft war wirklich schön, weniger schön war der Regen. Vor allem die letzte Stunde hatte es der Wetter-Gott leider nicht so gut gemeint mit uns. Aber immerhin regnete es nicht durchgehen die komplette Strecke. Positiv denken und so. Wir quatschten und lachten viel, sangen zwischendurch, machten Brotzeit und mittags kamen wir dann in Isinlivi an.

Da ich ja etwas spät dran war mit Hostel buchen, konnte ich leider nicht wie die anderen im Llulu Llama übernachten, aber mein Hostel war nur ein paar Meter entfernt. Klitschnass und etwas durchgefroren musste ich leider feststellen, dass mein Hostel keine warme Dusche hatte. Nachdem ich mich abgetrocknet und ein bisschen im Bett unter zig Decken eingemummelt etwas aufgewärmt hatte, machte ich mich auf den kurzen Weg rüber zu den anderen. Gefühlt ins Paradies haha. Das Llulu Llama war echt ein schönes Hostel. Der Gemeinschaftsraum war vom Ofen schön warm. Wir genossen leckeres, selbstgekochtes Essen und lokales Bier. Wir quatschten, machten noch mehr Freunde und spielten mit ihnen gemeinsam Karten. Exploding Kittens um genau zu sein. Drei Jungs aus Dubai hatten das Spiel dabei. In der Party-Version, so dass man mit 10 Leuten spielen kann. Wir hatten echt ne Menge Spaß. Und dann hatten wir noch das Glück, dass in unserer neuen Wandergruppe ein Yoga-Lehrer dabei war, der uns anbot mit uns ne entspannte Yoga-Stunde zu machen, was wir natürlich dankend annahmen. Er meinte: wir dehnen unsere Beine und machen was für den Rücken (weil wir ja alle mit Rucksäcken wanderten). Tat wirklich gut.

Alles in allem ein perfekter erster Tag auf unserem Quilotoa Loop – mal absehen vom Regen und meinem kalten Hostel. Nachts fror ich leider ganz schön, trotz der vielen Decken. Es war so kalt in meinem Zimmer, dass ich meinen Atem sehen konnte. Ich hatte gar nicht erst meinen kurzen Schlafanzug angezogen, sondern meine langen Klamotten angelassen und mich wieder unter den vielen Decken eingegraben. Trotzdem wurde es nicht wirklich warm und ich machte kaum ein Auge zu. Am nächsten morgen, ziemlich gerädert (zumindest ich), ging es dann schon gut los: nach kurzer Zeit erreichten wir einen kleinen Fluss, den wir laut Wegbeschreibung eigentlich über eine Brücke überqueren sollten. Kleines Problem: keine Brücke weit und breit. Aber das hielt uns natürlich nicht ab. Schuhe aus und dann eben zu Fuß durch den Fluss. Eine kleine Erfrischung war genau das, worauf ich nach der kalten Nacht absolut gar keine Lust hatte haha. Naja was willste machen, das Leben ist kein Ponyhof oder wie heißt es so schön.

An diesem Tag war die Wanderung echt anstrengend für mich, weil meine Batterien nicht aufgeladen waren. Aber die Natur war wunderschön und mit meinen Kumpanen war es immer lustig und fröhlich. Und kennt ihr auch dieses Phänomen, dass das Essen während einer Wanderung einfach jedes Mal so unfassbar köstlich ist? Ich liebe das. Höhepunkt des Tages war (nach einem laaaangen, sehr anstrengendem Aufstieg) ein Aussichtspunkt mit großartiger Aussicht über das ganze Tal.

Wie ihr vielleicht auf dem Schild schon lesen könnt, war unser Ziel an diesem Tag der Ort Chucchilán. Diesmal mit heißer Dusche und noch viel besser: Dampfsauna + Sauna. Unser privater Yoga-Lehrer war übrigens Finne und heizte bei der Sauna ganz schön ein – ich habe die Hitze in vollen Zügen genossen!! Nachdem wir alle gemeinsam zu Abend gegessen hatten, spielten wir wieder Exploding Kittens. Das Spiel ist echt soo cool, kann ich nur empfehlen 😉

Dann war er da, der finale Wandertag, an dem wir zum Schluss die Laguna Quilotoa erreichten und alle nur “ooohhhh wow“ sagten, als sie um die Ecke kamen und die grandiose Aussicht sahen. Alle drei Tage waren schön, für mich war aber der letzte Part um den See im Vulkankrater herum, das absolute Highlight.

Zu dritt saßen wir dann nachher in einem Restaurant, nicht weit von diesem wunderschönen Ausblick entfernt und tranken ein Bierchen, während wir auf die anderen warteten. Wir dachten, dass sie nach dem Bier bestimmt auch ankommen werden und wir dann gemeinsam den Bus zurück nach Quito nehmen können. Aber Pustekuchen. Aus dem einen Bier wurden drei Biere und aus dem Sonnenschein wurde Regen und Nebel. Als dann endlich auch die anderen sicher angekommen sind und sich gestärkt hatten, einigten wir uns darauf gemeinsam einen Mini-Van nach Quito zu teilen. Natürlich etwas teuerer als der Bus, aber deutlich bequemer und auch etwas schneller (kein Umsteigen etc.). Für mich perfekt, weil ich mich auf der Rückbank breit machen konnte und fast die komplette Fahrt verpennt habe.

Zurück im Secret Garden Hostel waren wir alle ganz schön müde. Aber auch ziemlich glücklich, weil der Quilotoa Loop einfach wahnsinnig toll war – auch dank der vielen lieben Menschen um mich herum.

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