{Für alle die meiner Reise ausschließlich auf diesem Blog folgen: ich hinke, wie ja bereits erwähnt, mit den Beiträgen hinterher. Aber ich werde nach und nach noch alle Orte und Erlebnisse „abarbeiten“ 🙂 Nach Mexico bin ich für ein paar Tage in San Francisco gewesen. Danach ca. eine Woche in Tokio und anschließend fast einen Monat in Vietnam. Mittlerweile bin ich seit ein paar Tagen in Thailand… es gibt also noch einiges zu berichten, freut euch drauf…}
Ein neuer Tag, ein neues Abenteuer: Nachdem wir nicht von Campeche aus in den mexikanischen Dschungel fahren konnten, Hurrikan-Warnung sei dank, starteten wir nun den zweiten Versuch. Wir fuhren von Tulum nach Bacalar und machten dort einen wirklich schönen Zwischenstopp. Ein kleines verschlafenes Hippie-Örtchen am Meer. Ich parkte das Auto und nachdem wir ausgestiegen sind zerflossen wir direkt in der Hitze, also kleiner Klamotten-Wechsel und Sonnencreme drauf. Gegenüber unseres Parkplatzes entdeckten wir einen Food-Truck der Burritos verkaufte. Der Wagen mit den Tischen davor sah wirklich einladend aus und wir waren alle hungrig, also gönnten wir uns ein paar äußerst leckere Burritos. Die Mitarbeiter waren echt super lieb, es gab eine Schaukel und es definitiv mit die leckersten Burritos die ich in Mexico gegessen hab. Als wir gemütlich da saßen erreichten mich ein paar WhatsApp-Nachrichten und Fotos von zu Hause. Dort war Allerheiligen und meine gesamte Familie besuchte meine Oma auf dem Friedhof. Einerseits war es so schön zu sehen, dass alle dort waren, andererseits sah ich das erste mal ihren Grabstein und sofort schossen mir die Tränen in die Augen. Irgendwie fühlt es sich für mich immer noch so surreal an, dass sie nicht mehr da ist. Der Grabstein machte es irgendwie realer… Und ich vermisse sie einfach wahnsinnig. Ich weinte ein bisschen, aber meine Freundinnen haben ganz süß reagiert, mich in den Arm genommen und getröstet. (Danke, dass ihr immer für mich da seid <3)
Da wir es nicht eilig hatten, erkundeten wir noch etwas das kleine süße Bacalar.
Und da es wirklich heiß war an diesem Tag, suchten wir uns noch eine Bar am Strand, wo es ein erfrischendes Kaltgetränk gab und wir uns anschließend nicht verkneifen konnten noch ins Wasser zu springen. Wir hatten einen Heidenspaß.
Aber da unser Ziel heute der Dschungel war, mussten wir uns irgendwann doch wieder ins Auto setzen. Wir hatten noch ein paar Stunden Autofahrt vor uns. Ich muss sagen zum Schluss war es schon etwas gruselig im Dunklen durch den Dschungel zu fahren. Eigentlich wollten wir im Hellen ankommen, aber Bacalar war einfach zu toll… wir bereuen es auch nicht. Und die Angst war natürlich total unbegründet, ich weiß – mag es trotzdem nicht im Dunkeln durch Wald o.ä. zu fahren.
Das Hotel diese Nacht war ganz schön teuer, definitiv über dem Budget von Vany und mir, aber Ellen und Jani waren so großzügig und lieb einen größeren Anteil zu übernehmen, sodass wir tatsächlich mitten im Dschungel schlafen konnten. Eine dickes Dankeschön da noch mal an euch. Wir hatten ein rustikal gestaltetes Zimmer, mit Wänden die oben offene waren, sodass wir die Natur um uns herum hören konnten. Ein Zirpen und Zwitschern. Gut, dass die Betten ein Moskitonetz hatten. Nach einem ereignisreichen Tag und vielen Stunden im Auto, stießen wir mit kaltem Bier an und quatschen noch eine ganze Weile, bevor wir endlich in unsere Betten fielen. Am nächsten Morgen mussten wir super früh aufstehen, weil wir eine geführte Tour durch den Dschungel gebucht hatten. Also saßen wir vier Mädels müde, aber voller Vorfreude an der Rezeption und warteten auf unseren Guide. Der fuhr kurz später mit dem Motorrad vor und schon ging es los. Wir fuhren ihm mit dem Auto hinterher, da wir nach der Tour weiter zur Maya-Ruine Calakmul fahren wollten. Erster Stopp war am Ticket-Schalter, denn ohne Eintritt zu zahlen, kommt man gar nicht erst in den Dschungel. Ok. Dann fuhren weiter und plötzlich sollte ich unseren Guide überholen und er ließ mich vor fahren. What? Ich weiß doch gar nicht wohin! Aber es gab nur eine Straße, die wirklich ganz schön lang war. Gefühlt brauchten wir eine Ewigkeit, bis wir endlich parkten. Wir durften auch nicht schnell fahren, da Tiere die Fahrbahn kreuzen können… Wir sahen zum Beispiel ein paar wunderschöne Pfauen.
Gar nicht so einfach Tiere während der Fahrt zu fotografieren… aber ihr bekommt einen Eindruck.
Nachdem wir das Auto und das Motorrad abgestellt hatten, gab es von unserem Guide erst mal Anti-Mücken-Creme fürs Gesicht. Wir sprühten noch den Rest vom Körper ein und waren auch mit langer Kleidung bewaffnet. Vany rettete das leider nicht vor den gierigen Mücken. Nach unserer Tour war ihr Rücken malträtiert. Ich hatte aber meine Wunder-Creme aus Peru dabei und Antihistamin-Tabletten – damit ging es ihr zum Glück bald besser.
Aber kommen wir zu den schönen Erlebnissen: Wir liefen mit unserem Guide in den Dschungel hinein und hielten an verschiedenen Stellen immer wieder an. Er versuchte Tiere zu erspähen und erzählte uns im Flüsterton welche Tiere hier leben, was es generell wissenswertes an Informationen gab und noch ein paar persönliche Geschichten (zum Beispiel, dass sich eine Termite in ihn verbissen hatte, er sie trotzdem wieder im Dschungel aussetzte, weil es eine gefährdete Tierart ist…). Wir schlichen so leise wie möglich hinter ihm her, um die Tiere nicht zu verschrecken. Wir konnten unter anderem ein Baby-Krokodil sehen, seine Mama in der Höhle rascheln hören, kleine Äffchen schwangen sich von Baum zu Baum und ein vorbei rennendes Reh erschreckte uns fast zu Tode. Außerdem gab es interessante Vögel und Pflanzen. Und wir wissen jetzt wie ein Jaguar riechen. Die hinterlassen nämlich einen ziemlich penetranten Geruch. Aber gesehen haben wie leider keinen…
Am Ende unserer Tour erzählte unser Guide noch etwas zu den Maya-Ruinen und schlechten Chakren, die man sich dort „einfangen“ kann, die einen richtig krank machen könnten. Deswegen zeigte er uns ein Reinigungs-Ritual mit verschiedenen Pflanzenbüscheln, mit denen man den Körper in einer bestimmten Reihenfolge abklopfen muss. Wir glauben zwar alle nicht so richtig an sowas, aber aus Höflichkeit und Respekt hörten wir brav zu und lernten, wie man sich von schlechten Chakren säubern kann. Wer weiss, wofür das mal gut ist hehe 😉 Dann war es auch schon an der Zeit sich zu verabschieden und er düste wieder Richtung Heimat, während es für uns weiter nach Calakmul ging. Während der Fahrt begegnete uns dann noch dieser Kollege hier:
Vany und ich waren nicht so mutig wie Jani und Ellen – wir hielten lieber etwas mehr Abstand. Aber schon faszinierend eine so große Spinne mal in „freier Wildbahn“ zu sehen.
Kleiner Dämpfer war übrigens, dass unser Hotel das mit dem Frühstück-to-Go etwas versemmelt hat. Wir haben nicht alle Tüten, die für uns vorbereitet worden waren mit bekommen… also teilten wir uns das, was wir hatten und waren nachher echt ganz schön hungrig.
Angekommen bei der Maya-Ruine namens Calakmul mussten wir erst mal ein ganzes Stück laufen, bis wir etwas zu sehen bekamen. Aber der Weg lohnte sich. Die Maya haben da etwas wirklich Imposantes mitten ins Nirgendwo gebaut. Von dem höchsten „Gebäude“ hat man einen wahnsinns Ausblick über den ganzen Dschungel. Ich bin mittlerweile nicht mehr so einfach zu beeindrucken, aber da konnte ich nur staunen. Es war unfassbar schön und wir saßen eine ganze Weile dort oben und genossen einfach nur die Aussicht.
Die kleinere Ruine die ihr auf dem Foto sehen könnt hatten wir zuerst bestiegen und eigentlich wollte ich diese höhere gar nicht mehr hoch, weil ich echt müde war. Aber ein netter Mexikaner mit dem ich mich unterhielt, während meine Mädels schon mit dem Aufstieg begannen, überzeugte mich schnell, dass es die Anstrengung definitiv wert ist. Und so kraxelte ich meinen Mädels wenig später hinterher. Und was soll ich sagen… es war atemberaubend.
Kurz später machten wir uns auf den Heimweg. Jani war etwas traurig, dass sie keine Tucane gesehen hatte… aber so ist die Natur, man muss etwas Glück haben. Uuuund das Glück sollte ihr tatsächlich noch hold sein. Die Strecke zurück zum Highway war ganz schön lang und wie gesagt, durfte man nicht schnell fahren… nach dem frühen Aufstehen und den ganzen Eindrücken waren wir alle müde. Also dösten meine Mädels schnell weg. Bis direkt vor meiner Nase ein Tucan von links nach rechts auf Augenhöhe vor dem Auto her flog. Ich schrie aufgeregt „TUCAN TUCAN TUCAN“ haha, weil alle so schnell ging. Aber die anderen verstanden und schreckten sofort hoch. Und wie ich vorhin schon schrieb, hatten wir echt Glück. Der Tucan verschwand nicht direkt wieder im Wald, sondern machte es sich kurz auf einem Baum gemütlich, sodass wir alle noch mal den Anblick bewundern konnten, bevor er sich wieder in Bewegung setzte. Was für ein unerwartetes schönes Schauspiel.
Nach der ganzen Aufregung war der Rest der Fahrt dann eher langweilig… wir erreichten einige Stunden später wieder Bacalar und da wir alle super hungrig waren (und viel zu viele süße Snacks im Auto verputzt hatten) gönnten wir uns ein paar Tacos, bevor es wieder zurück nach Tulum ging.
Da ich mittlerweile total erschöpft war, tauschten Jani und ich den Fahrersitz. Ellen übernahm die Beifahrer- und somit Navigier-Position und Vany und ich machten es uns auf der Rückbank gemütlich. Und ein paar Stunden später kamen wir wieder bei unserer Ferienwohnung an.
Ein gelungenes Abenteuer, welches ich nicht missen möchte 🙂